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„Gut, Fahlke, es sei Ihnen gestattet.“
„Siegeln auch?" Glückstrahlend ging Fahlke an die
Portiere und zog sie bei Seite.
„Finchen!“ rief Sägebo>. „Finchen, es ist so weit.
Du sollst sitzen.“
„Was ist?“ tönte es leise und schläfrig aus der
dunklen Kammer.
„Das arme Mächen,“" wandte sich Sägebo> an
Cremmen, „det soll ihr nu gut bekommen. Erst richtig
schlafen, und dann Traumschlafen . . . Na setz dir mal
Finchen, und mach's dir recht bequem. Du armes un-
schuldiges Opferlamm.“
Fahlke hatte ein Licht angezündet, und die vier
Männer betraten das Kabinett. Dort sette sich Serafine
stumm und schläfrig auf den Stuhl nieder und wurde nun
von Sägebo> und Cssexon mit eigener Knotenschlingung
festgebunden. Mit starken Bindfaden über beiden Knöcheln
an die Stuhlbeine, mit einem noch stärkeren Strick um
die Taille und an die offene Lehne des Holzstuhls. Fahlke
hielt das Licht und als er aufgefordert wurde, sich von
der Festigkeit der Bande zu überzeugen, streckte er wohl
die Hände nach den Knöcheln und dem Leibe Serafinens
aus, äber er berührte sie kaum und lachte nur geschmeichelt.
Assessor Cremmen hatte immer nur den geplanten
Überfall im Kopf. Er untersuchte unaufmerksam die Fesse-
lung des Mediums und konnte nichts Verdächtiges be-
merken. Höchstens die Art und Weise, wie die beiden
Eingeweihten ihre Knoten schlangen, wollte ihm auffallen.
Nun sollte gesiegelt werden. Doktor Müller war
der einzige der Herren, der einen Siegelring am Finger