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zu einem gehorsamen Kinde erzogen. Wenn sie aber einmal
für8 Leben wählen soll, so will ih . . “
Assessor Cremmen griff sich nach dem Kopf. Natür-
lich, das waren die Worte. Der Brief war echt. Das
war Ernesta8 Brief. Cssexon fuhr fort:
„So will ich durch meinen eigenen Mund ihr den
Gatten bestimmen. Weh' ihr und dir, wenn ihr mir nicht
gehorc<t. I< will als seliger Geist mein geliebtes Kind
auf Erden umschweben oder sie noch in diesem Lebensjahr
ins Jenseits zu mir nehmen.“
Eine feierliche Stille entstand. Dann stöhnte der
Major auf und wiederholte immer nur: „Wer hilft mir,
wer hilft mir!“
Plößlich stieß der Assessor den Tisch zurück und
sprang auf.
„Die Kette ist zerrissen!“ schrie Runge.
„Das Medium ist geworden gewacht auf.“
Schwester Serafine stürzte hinter der spanischen Wand
hervor. Es war als wollte sie sich dem Major zu Füßen
werfen. Auf dem Wege faßte Sägebo> sie beim Hand-
gelenk. Sie stieß einen Angstruf aus und blieb stehen.
Der Assessor trat mit geballter Faust an Sägebo> heran.
„Lassen Sie Schwester Serafine in Ruh!“
Sägebo> ließ das Medium nicht lo8 und wandte sich
dem Assessor zu.
„Wat denn? Wat wollen Sie hier? Befehlen wollen
Sie mir? Wer sind Sie denn? Mit Filzpariser wissen
Sie! Nicht an die Wimpern.“
„Unter dem Druck von Sägebo>s Hand war Serafine
bis an Cremmen herangeschlichen.