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XVII.

Full text: Bürgermeister Bernhard Ryke von Berlin / Schwebel, Oskar (Public Domain)

<FES4: == 
stille Thalgrund erst dann sich dar, wann ein stiller, sonnig klarer 
HerbstesStag gekommen ist. Wie spiegelt sich dann der herrliche 
hohe Chor der Abtei in dem tiefen See St. Mariens! Wie ver- 
söhnend und wie friedeverfündend ertönt dann das Geläut! =- 
Es will dem Wanderer da scheinen, als habe sich das Glück in 
dieses ferne stille Thal zurückgezogen. Eitel und nichtig erscheint 
ihm dann das Treiben der Welt, und dieser leise Hauch, der durch 
das herbstlich-gelbe Laub zieht, =- diese zarten Wolken, die hoch 
über allem Erdenleid dahin wandern, vom Morgenstrahl gegrüßt, 
vom Abendschein verklärt, =- sie alle weisen ihn auf jene Ruhe 
hin, die nur dem gottgeweihten Sinne eigen ist. 
So lag Chorin an jenem Mittag da. Die Klosterglocke er- 
flang; die wackern Väter in dem schwarz-weißen Ordensgewande, 
die fleißigsten und verständigsten der Landbebauer in der Mark, 
hatten demnach die Heranziehenden bereits bemerkt. „Harret hier 
auf dieser Höhe!“ spra<ß Hans von Hake. „I< werde unsere 
Ankunft melden! Wie ich sehe, flattert über der Wohnung des 
Abtes das Banner von Brandenburg; = der gnäd'ge Herr weilt 
also wirklich hier.“ 
Er sprengte in den tief eingeschnittenen Hohlweg hinab. Es 
währte jedoch länger, als die Harrenden erwartet hatten, bis 
anstatt des Herrn von Hake ein Bruder aus der Abtei sich ihnen 
nahte und sie mit ernstem Gruße empfing. 
„Ziehet in Frieden ein in den geweihten Bezirk,“ so sprach 
er, „und gesegnet sei Euer Kommen und Gehen!“ 
Bald standen sie auf dem großen, viereckigen Klosterhof, dessen 
nördliche Seite durch die wunderschöne, =- no< heute in prächtigen 
dunkelbraunen Ruinen die smaragdgrüne Landschaft zierende Abtei- 
kirche gebildet wurde. 
Vor seiner priesterlichen Wohnung stand mit seinen Ordens- 
brüdern der Abt Tobias. Gesondert von den Mönchen aber hatte 
Friedrich, auf sein Schwert gestüßt, sich aufgestellt; bei ihm be- 
fanden sich die Obristen des märkischen Heeres, = bei ihm auch 
Hans von Hake. Wohl hatten die Berliner bei der Lage des 
Vaterlandes und bei der Weihe, welche der Oertlichkeit eigen war, 
nicht erwartet, mit hellen Jubellauten empfangen zu werden; allein 
SF. 
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