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XVI.

Full text: Bürgermeister Bernhard Ryke von Berlin / Schwebel, Oskar (Public Domain)

das Schwert gezogen; =- sc<warze und weiße Federn wallten von 
seinem Helme herab. Das Visier des letzteren aber war aufge- 
sc<lagen. Ryfke blickte in die Züge des Hofrichters Hans von Hake. 
Neben dem Vasallen des Kurfürsten aber schritt Balthasar Boytin 
einher; denn er war's gewesen, der, während Bernhard Nyke zu 
dem Volke sprach, der Wache des nahen „hohen Hauses“ es ge- 
meldet hatte, daß ein Verbannter ohne „Sühne“ heimgekehrt sei. 
„Folgt mir sofort ins „hohe Haus“, Herr Bernhard!“ sprach 
der Hofrichter. 
„Zum hohen Hause? = Etwa in den Kerker, Hans von 
Hake?“ rief stolz der Bürgermeister aus. „J< kam, um Deinem 
Herrn zu helfen! Du weißt, mein Weg: er leitet mich zum Heime 
meiner Ahnen! Und morgen schon, bei Tagesanbruch, führe ich 
die tapfern Männer hier zur Pommernschlacht! J< bitte, laß mich 
ungehindert gehen!“ 
„Gieb mir Dein Wort, daß dem so ist, und -- Du bist frei!“ 
erwiderte der Richter. 
„Du hast's!“ rief Bernhard Ryke. 
Da trat Boytin hervor. „Ein Hochverräter ist er!“ schrie er 
laut. „Er will die Bürger waffnen! Ja, so ist es!“ fuhr er, zu 
dem Edelmann gewendet, arglistig fort. „Er führt sie in das 
Feld! Doch gegen wen? Gegen den Hohenzollern Friedrich! Denn 
ihn will er zermalmen!“ = Dann aber sprach er erbittert zu den 
Bürgern: „Um Nache nur zu üben, will er Euch nac< Norden 
führen, gute Bürger! Dem Kurfürsten zu helfen! =- Es ist für- 
wahr ein Spott! =- Wann half je der Geächtete dem, der ihn 
ächtete! =- Wie seid Jhr thöricht, gute Zunftgenossen! =- Glaubt 
mir's, er will Euch nur bewegen, gegen Euren Herrn zu kämpfen! 
Er ist der Sprache hochverständ'ger Meister, und es gelingt ihm 
leicht, Euch zu den Pommern hinzuziehen. Und unterdessen stürmt 
der Sachsenherzog Kölln, =- nimmt er Berlin, das von Verteidigern 
entblößt ist! Dann hat er, Bernhard Ryke, volle Rache: Herr 
Friedrich, der ihn bannte, ist vernichtet. und Ihr, die Ihr ihn einst 
ins Elend ziehen ließet, Jhr habt die Sachsen vor den Mauern, -- 
ja, in den Mauern! Das ist der Plan Herrn Bernhard Rykes, 
des Verräters!“ 
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