Path:
XIV.

Full text: Bürgermeister Bernhard Ryke von Berlin / Schwebel, Oskar (Public Domain)

: 141 
allen dereinst bevorsteht, =-- an. die letzte Not, in welcher die 
Gnade des Himmels allein uns aufrecht zu erhalten vermag! 
Wir reiten moigen, und =- es kann nicht anders sein =- für 
manchen unter uns wird unsere Kriegsfahrt einen Nitt zum Tode 
bilden! Wir zagen nicht darum; denn es gilt unser gutes Recht, 
welches die Pommern angegriffen haben, zu schüßen. Wie aber 
auch der Wille Gottes über uns bestimmen möge: ob er uns ruft 
zur Siegeskrone oder zu der TodesSwunde: getreu soll uns die 
lezte Stunde finden, =- getreu den Pflichten gegen unsern Gott 
und unser Vaterland! Den leßten Trunk darauf, daß nicht ein 
einz'ger von uns wanke! Gott helfe uns, wenn's auch durch Tod 
sei auf der breiten sommerlichen Heide, zur Krone ehrenfester Treue !“ 
Noch“ einmal erdröhnten die Posaunen. Es war. eine feurige 
Fanfare, , welche sie ertönen ließen, als wenn's zum Kampfe schon 
in. diesem Augenblicke. ginge. „Horsa!1“*) und Gut Brandenburg 
hie alleweg!“ klang, es < dem Markgrafen. entgegen: Dann aber 
erhob- sich „der Bischof von Havelberg und: sprach das Dankgebet. =- 
Das war der. Gründungstag. des. hehren Fürstenschlosses. zu 
Kölln am Spreeflusse! =- Rosiger und feuriger“erglänzten jezt noch 
einmal die zarten. Wolken, welche langsam über die beiden Städte 
dahinzogen. . - Jett „aber, <begannen sie. zu verbleichen. . Auf dem 
Festplaße „in Kölln, „auf welchem. der Grundstein des. Schlosses. in 
die Tiefe des märkischen Bodens eingelassen. worden: war,. spielte 
der, Abendwind . mit: den welkenden Gewinden und. Kränzen, „mit 
den, Hohenzollern-Bannern und. Fahnen, und leise rauschte dicht 
dabei die Spree. „Was aber verkündete dieses Wogen und Flüstern? 
Sprach. es; von Sieg und Ehre; =- sprach's von Mißlingen 
und von frühem Tode? = Der Kurfürst Friedrich war gefaßt auf 
beides. 
*) Der alte Ruf für „Hurra!“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.