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allen dereinst bevorsteht, =-- an. die letzte Not, in welcher die
Gnade des Himmels allein uns aufrecht zu erhalten vermag!
Wir reiten moigen, und =- es kann nicht anders sein =- für
manchen unter uns wird unsere Kriegsfahrt einen Nitt zum Tode
bilden! Wir zagen nicht darum; denn es gilt unser gutes Recht,
welches die Pommern angegriffen haben, zu schüßen. Wie aber
auch der Wille Gottes über uns bestimmen möge: ob er uns ruft
zur Siegeskrone oder zu der TodesSwunde: getreu soll uns die
lezte Stunde finden, =- getreu den Pflichten gegen unsern Gott
und unser Vaterland! Den leßten Trunk darauf, daß nicht ein
einz'ger von uns wanke! Gott helfe uns, wenn's auch durch Tod
sei auf der breiten sommerlichen Heide, zur Krone ehrenfester Treue !“
Noch“ einmal erdröhnten die Posaunen. Es war. eine feurige
Fanfare, , welche sie ertönen ließen, als wenn's zum Kampfe schon
in. diesem Augenblicke. ginge. „Horsa!1“*) und Gut Brandenburg
hie alleweg!“ klang, es < dem Markgrafen. entgegen: Dann aber
erhob- sich „der Bischof von Havelberg und: sprach das Dankgebet. =-
Das war der. Gründungstag. des. hehren Fürstenschlosses. zu
Kölln am Spreeflusse! =- Rosiger und feuriger“erglänzten jezt noch
einmal die zarten. Wolken, welche langsam über die beiden Städte
dahinzogen. . - Jett „aber, <begannen sie. zu verbleichen. . Auf dem
Festplaße „in Kölln, „auf welchem. der Grundstein des. Schlosses. in
die Tiefe des märkischen Bodens eingelassen. worden: war,. spielte
der, Abendwind . mit: den welkenden Gewinden und. Kränzen, „mit
den, Hohenzollern-Bannern und. Fahnen, und leise rauschte dicht
dabei die Spree. „Was aber verkündete dieses Wogen und Flüstern?
Sprach. es; von Sieg und Ehre; =- sprach's von Mißlingen
und von frühem Tode? = Der Kurfürst Friedrich war gefaßt auf
beides.
*) Der alte Ruf für „Hurra!“