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Viertes Buch XVI. Arm und reich

Full text: Der letzte Franziskaner zu Berlin / Kreusch, Edmund (Public Domain)

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Aber was thun die Sectirer große Dinge den 
Armen? Sie Haben unjern Kirdhen al ihre Güter 
genommen, die Klöfter und Stifter eingezogen, lafien 
aber das arme Bolk, jo davon feinen Unterhalt ge- 
wann, gar elendiglidh darben und hHıungern. 
Da Hat man ein Collecte fürgenommen, dazu 
au zwei Raften vor die Kirchen gefeget und hernadch: 
mals fremder Beitler und Schüler Umlaufen unter- 
jagt. Sat au nebit den Armenkafjten eine Armen: 
ordnung eingericht, daß etlihe Diaconi oder Kalten: 
meifter den Armenkajten verwalten, und mwa8 darin 
von firlider Stiftung und fommen Spenden 
niedergelegt würde, den Armen redlih follten aus: 
theilen. 
Aber man {ehe nur, wie fie e8 mit dem Kaften 
jpielen, welder in Wahrheit mehr ein Wucherkafjten 
ift, denn ein Gottes: oder Gemeindekaften. Derfelbe 
nüßet nur den Vorftehern der Secte, den Armen aber 
werden kaum jene Pfennige zu heil, die man an 
den Sonntagen jammelt. Kaum die Wenigjten find 
diefem Armenkaften gewogen, und e8 Läugnet Mie- 
mand, daß die Armen und Dürftigen unter diefjer 
neuen GHerrichaft Härter leben und elender hHungern, 
alzs e8 in der alten. 
Aber daz ijt wie der Sectirer Vater und Haupt 
jelbit gefprohen Hat: „Unter dem Papfithum, da 
ichneite e& zu mit Almojen, Stiften und Zeftamen- 
ten, da waren die Leute mild und gaben gern, aber 
ißt unter dem Evangelio gibt Niemand mehr, fon- 
dern Einer fchindet nur den Andern und ein Jeg- 
licher will Alles haben. Und je länger man das
	        
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