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die Krollen fein bunt, die reihen halb über die Hände,
daß man fie durch alle Schüffeln Fchlägt und IHleift.
€ ift auch) gar ein neuer Fund, daß man die Weiber:
röde unten mit alten Feigenförben, ja mit Draht
itarrend macht, und muß ein großmächtiger Schweii
nachfOleppen, darmit fie die Gafjen fleißig Kehren
und den Koth aufheben.
Mit den Haaren wird nicht weniger abjonderliche
Üppigfeit getrieben, damit machen die Weibsbilder
einen Säuhag. Denn die Haarı müffen über ich gezogen
werden über einen Drath, agleihwie man in den Sau:
Hägen die Ruthen über die Iremel zeucht. Sind große,
die, gelbe, geborgte oder erkaufte Haarflechten; denn e8
ift jeßunder ein gemeiner Brauch, einer Todten, die
hübjdhes Haar hatte, die Haar abzufjhneiden und zu
verkaufen. Und darauf balanciren Hütlein, die find
fo fein, daß fie nicht den vierten Theil des Hauptes
bededen mögen, hängen über die Stirn oder über
die Ohren, werden mit Nadeln befeftigt.
Und mas joll ich fagen von dem Schminken,
Etirnmalen und Anfhmieren von allerlei fremden
Farben, Queckjilber, Schlangenjhmalz, Koth von
NMattern, Mäufen, Hunden und fonft viel finkende
Ding, die ih Scham halber nicht nennen darf? 68
ol Jhön fein diefes Schmieren, und macht doch in
furzem jOrumplih, hHäklidH und fahl, Jo daß die
Weiber in ihrem 40. Jahr jheinen 70 alt zu fein.
Uber daß ich die Weiber nicht allein jHelte, denn
die Männer machen’8 fafjt noch fchlimmer, vorab die
Bürger in unjeren Etädten. Etlide ziehen ganz
lange und 3öpfichte Bärt auf Griechiih, Andere