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Drittes Buch XIII. Der Juden Rückkehr

Full text: Der letzte Franziskaner zu Berlin / Kreusch, Edmund (Public Domain)

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Cb Ddiefer Worte lachet der Alte und f{pricht: 
„Bruder Petrus, wir Haben daz Wort des gnäbigen 
Herrn, daß wir gegen jährliche Abgabe frei wohnen 
mögen und feßhaft werden. Und ihr wikt wohl, 
daß der Herr Churfürft des Geldes immer mehr be: 
darf. Warum follt er’8 nit nehmen von den Jüden, 
wenn’8 zu haben ijt? Baare Münze lacht, und ein 
gut Pfand gibt jröhlidhen Muth.“ 
„David!“ Jagt ih vermwunderten Sinnes. „Ihr 
feid gewillt ein Pfand zu Jein in des gnädigen HGerın 
Sand? Ihr werdet ausgepreßt wie eine Citrone, die 
man auf den Dung wirjt.“ 
„Beforget das nicht,“ fprag David und nahm 
Either bei der Hand. „Die armen Iüden Haben 
einen mächtigen Schirmvogt in der nächften Näh 
unfjere8 gnäbigiten Gern.“ 
„Wen meinet ihr?“ fraget ih Hingegen, 
„Meiner Tochter Gemahl,“ entgegnete David. 
„Efither, mein Kind, erzähle, weldhes Glüg Dir 
widerjahren.“ 
Da hub Efther an und berichtet feltfame Mär, 
jo i© mir nimmer geträumt: wie der Herr Churfürft 
auf dem Zürkenzuge gen Prag kommen, dorten über 
die Maßen Hoch gefpielt, ja fiH ganz und gar dem 
Spielteufel überantwortet, jo daß er nit mehr hatte, 
davon er bezahlen Konn*. 
Das hat Sir"ald in Erfahrung bradt und ift 
dem Fürften zu wid‘ zcm Dienft gewejen, alfo daß 
er ibm au) ferner noc ausgeholfen im Lager vor 
ber Stadt Pelth. Dieweil aber der gnädige Herr 
bei der Rückfehr zu Prag in feines Weges hat
	        
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