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Cb Ddiefer Worte lachet der Alte und f{pricht:
„Bruder Petrus, wir Haben daz Wort des gnäbigen
Herrn, daß wir gegen jährliche Abgabe frei wohnen
mögen und feßhaft werden. Und ihr wikt wohl,
daß der Herr Churfürft des Geldes immer mehr be:
darf. Warum follt er’8 nit nehmen von den Jüden,
wenn’8 zu haben ijt? Baare Münze lacht, und ein
gut Pfand gibt jröhlidhen Muth.“
„David!“ Jagt ih vermwunderten Sinnes. „Ihr
feid gewillt ein Pfand zu Jein in des gnädigen HGerın
Sand? Ihr werdet ausgepreßt wie eine Citrone, die
man auf den Dung wirjt.“
„Beforget das nicht,“ fprag David und nahm
Either bei der Hand. „Die armen Iüden Haben
einen mächtigen Schirmvogt in der nächften Näh
unfjere8 gnäbigiten Gern.“
„Wen meinet ihr?“ fraget ih Hingegen,
„Meiner Tochter Gemahl,“ entgegnete David.
„Efither, mein Kind, erzähle, weldhes Glüg Dir
widerjahren.“
Da hub Efther an und berichtet feltfame Mär,
jo i© mir nimmer geträumt: wie der Herr Churfürft
auf dem Zürkenzuge gen Prag kommen, dorten über
die Maßen Hoch gefpielt, ja fiH ganz und gar dem
Spielteufel überantwortet, jo daß er nit mehr hatte,
davon er bezahlen Konn*.
Das hat Sir"ald in Erfahrung bradt und ift
dem Fürften zu wid‘ zcm Dienft gewejen, alfo daß
er ibm au) ferner noc ausgeholfen im Lager vor
ber Stadt Pelth. Dieweil aber der gnädige Herr
bei der Rückfehr zu Prag in feines Weges hat