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Drittes Buch XI. Die Franziscaner zu Frankfurt. Mathias von Jagow

Full text: Der letzte Franziskaner zu Berlin / Kreusch, Edmund (Public Domain)

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Einem, der zu Wolterador? die Leute ermahnet, fie 
jollten der neuen Lehr nidht glauben. Und der Ge: 
heime Kath Stolle zu Berlin Hat ihnen fogar ge 
boten, die Katholijhe Mefjje nicht weiter zu Halten, 
widrigen Falles fie eingefperrt und die Kirche ver: 
ichlofien werden follt. 
Da hab ih mit dem Thumherrn, Propit von 
Meiendorf zu Brandenburg geredet, ob nichts dawider 
möcht gethan werden. YAWber diefer Lonnt nicht rathen 
noch hHelien, denn Bifhof Yagow war ihnı und den 
andern Zhumherren gar fehr feind, weil fie ihm in 
der kirchlichen Neuerung ftandhajt widerftunden. 
Hagow aber hat au gar bald in bittere Er: 
jahrung gebracht, wie fchlimmen Samen er gefäet, 
nehmlih da er der neuen £rdnung wegen, ob jelbe 
aud) alferorten zur Anwendung gefonımen, au} Hur- 
fürftlid) Geheiß eine Bifitation vorgenommen. 
Da ift er zulegt aud zum Grauen Klofter om: 
men, und hat die Kirchen: und VBerwaltungsbürcher, 
darinnen alles nad der Ordnung aufgezeichnet, und 
die Schreine und Kalten, darin jegliH Ding nach 
den AWufzeidhnungen vorhanden war, in Augen{dhHein 
genommen. 
Alsdann ward er guten Muthes und zufrieden 
und Iobet die Verwaltung des Klofters, jeufzet aber, 
daß e8 im Land draußen nicht jo gut beftellet fei. 
Und da ich mit iHm allein bei einem Trunk Weines 
jaß, hub er an zu Magen, fpredend: „Da entziehen 
die adeligen Patrone den Kirdhen Kleinodien, Baar: 
idaft und Güter, und verkaufen Briefe, Wälder und 
Teiche um halben Preis, ziehen Jogar die Stijtungen,
	        
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