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Drittes Buch IV. Eine Unterredung im Schlosse

Full text: Der letzte Franziskaner zu Berlin / Kreusch, Edmund (Public Domain)

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geredt worden, fo fie feinen Willen mürde thun und 
ihn lieben, wollt er ihr foviel Geldes verfchaffen, daß 
jie deffen überflüjfig follte haben. Was gejhieht: 
Sie al8 eine einfältige Magd läßt fidH leicht über: 
veden, denn „fallere credentem res non operosa 
puellam est“ jagt Ovidius — und faget ihm zu, 
wa3 er von ihr begehret. 
Bald aber darauf läßt er fi in ander Geftalt 
fehen, und befißet fie von Stund an Keibhaftig. 
Derhalben damit ihr defto bejjer mit Beten von 
den Geiftliden und von dem gemeinen Volke mödhte 
geholfen werden, ward fie gen Frankfurt gebracht, 
weil Lebuz nur eine Meil Wege3 davon liegt, und 
der Rath dajelbft verordnete ihr gute Wartung und 
jtarfe Wache, damit fie nicht jelber fi am Leib und 
Leben Schaden zufügete. 
Diejes ift aber ganz wunderbar, daß, wenn fie 
an eine Mauer, Wand, Tijdh, Bank oder dergleidhen 
griff, betfam fie die Hand voll Geldes, manderlet 
Münze, doch die dazumal im Lande gang und gübe 
wa8, und fuhr damit alsbald zum Maul zu, zer: 
fäuet e8, daß man’8 Hörte Inirlgen, und fAHludet e8 
zulekt ein. 
Solches trieb fie etlidHe Wochen und zulegt, wenn 
fie irgend einen Angriff that, erwiidhet fie Nadeln 
und fraß die auf.“ 
jo berichtet ein Iutherifjdher Prädikant, mit 
Namen Andreaz Ehert, weldem Hurjitl. Gnaden 
geitattet, daB er zu Frankfurt wohne und fi von 
etlichen neugläubigen Bürgern unterhalten laffe, 
Dieweil aber der Rapijlten‘ Exorcista oder
	        
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