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zwar im Winter keine Arbeit, und dann hielt
Knapphans bei ihnen Haus, aber sie besaß
doch wenigstens die Eltern, während ihr Ge-
nosse nur noch die Mutter hatte.
Stets hatte sie eine heilige Scheu vor den
Kindern empfunden, die des Vaters entbehrten,
weil ihr eigener zu Hause, wenn er ärgerlich
war, stets damit drohte, sie müßten alle ver-
hungern , wenn sie ihn niht mehr haben
würden.
„m „welche“ gehst Du?“ fragte er wieder,
während er, die Hände in den Hosentaschen,
sich tüchtig die Beine vertrat, um die Füße
warm zu machen.
„M die zweiundzwanzigste,“ erwiderte sie
verständnißvoll, weil sie sofort begriffen hatte,
daß er die betreffende Gemeindeschule erfahren
wollte.
Seine Augen leuchteten plötzlich.
„Ah, in die ging ich auch einmal!“ rief
er aus, während er fast mit den Zähnen
klapperte. „Kennst Du Lehrer Stölm?“ Sie
bejahte, und er fuhr fort: „Der war immer
gut zu uns Jungens. Mir hat er stets von
seinen Stullen gegeben. Manchmal nahm er
mich mit nach Hause und gab mir vom