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Postamt zurüFwandern mußten. Ein besonders
intelligenter jedoch ging niemals an der Portier-
thür vorüber, ohne vorher die wichtige Frage
hineingerufen zu haben: „Wo wohnt er denn
jekt?“ wonach der Schuster auf seinem Schemel
regelmäßig verstohlen kicherte.
Eines Tages flingelte es bei mir, und mein
Hauswirth, von dem seit einiger Zeit die Mähr
ging, er habe sich seinen Kohlenkeller tapezieren
lassen, trat vergnügt lächelnd in mein Urbeits-
zimmer und stellte sich mir als mein nächster
Nachbar vor.
„Es wohnt si) ganz nett da drüben,
wirklich nett,“ begann er schmunzelnd. „J<
hätte garnicht geglaubt, daß die Wohnung da
drüben so geräumig und freundlich ist. Die
Seite kannte ich noh garnicht. J<h komme
immer mehr zu der Ueberzeugung, daß ich viel
zu billig vermiethe. Viel zu billig!“
Jetzt erst entsann ich mich, davon gehört
zu haben, daß mein früherer Nachbar, ein
Hauptmann, mitten im Quartal umgezogen
sei, weil er versezt worden war.
IH that Herrn Schulte den Gefallen und
folgte ihm in sein neuestes Zigeunerheim, weil
er mir rieth, in Erwägung zu ziehen, ob diese