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Der Rundreise=Wirth

Full text: Berliner Skizzen / Kretzer, Max (Public Domain)

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Postamt zurüFwandern mußten. Ein besonders 
intelligenter jedoch ging niemals an der Portier- 
thür vorüber, ohne vorher die wichtige Frage 
hineingerufen zu haben: „Wo wohnt er denn 
jekt?“ wonach der Schuster auf seinem Schemel 
regelmäßig verstohlen kicherte. 
Eines Tages flingelte es bei mir, und mein 
Hauswirth, von dem seit einiger Zeit die Mähr 
ging, er habe sich seinen Kohlenkeller tapezieren 
lassen, trat vergnügt lächelnd in mein Urbeits- 
zimmer und stellte sich mir als mein nächster 
Nachbar vor. 
„Es wohnt si) ganz nett da drüben, 
wirklich nett,“ begann er schmunzelnd. „J< 
hätte garnicht geglaubt, daß die Wohnung da 
drüben so geräumig und freundlich ist. Die 
Seite kannte ich noh garnicht. J<h komme 
immer mehr zu der Ueberzeugung, daß ich viel 
zu billig vermiethe. Viel zu billig!“ 
Jetzt erst entsann ich mich, davon gehört 
zu haben, daß mein früherer Nachbar, ein 
Hauptmann, mitten im Quartal umgezogen 
sei, weil er versezt worden war. 
IH that Herrn Schulte den Gefallen und 
folgte ihm in sein neuestes Zigeunerheim, weil 
er mir rieth, in Erwägung zu ziehen, ob diese
	        
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