Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
Dokumentation der Diskussionsveranstaltung
am Mittwoch, 19. Februar 2020 um 18:00 Uhr
im Saal der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg
Zellestraße 12, 10247 Berlin
Stiftung SPI
Geschäftsbereich Lebenslagen, Vielfalt & Stadtentwicklung
Kiezbüro Samariterviertel
Rigaer Straße 41, 10247 Berlin
+49.0.172 460 94 31
samariterkiez@stiftung-spi.de
www.stiftung-spi.de/samariterkiez
www.samariterkiez.de
2
Vorwort
Liebe Anwohnende des Samariterkiezes,
liebe Nachbarinnen und Nachbarn,
in den letzten Monaten haben die bisherigen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung im Samariterkiez viel Diskussionsstoff geliefert. Zwischen den Anwohnenden, die die Maßnahmen prinzipiell
begrüßen, und denjenigen, die sie kritisch betrachten, ist es mitunter zu emotional aufgeladenen
Diskussionen gekommen. Im Kiez kursierte das Gefühl einer polarisierten Nachbarschaft, deren
Menschen sich mit Pro- und Contra-Argumenten gegenüberstehen. Somit ist klar, dass die bisherigen Maßnahmen und deren Effekte unterschiedlich bewertet werden. Doch was war dem eigentlich vorausgegangen? Am 26.09.2018 hat die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg (BVV) die „Umsetzung des Verkehrskonzeptes Samariterkiez“ beschlossen. Mit
der konkreten Umsetzung des Beschlusses wurde das zuständige Straßen- und Grünflächenamt
beauftragt. Das Ziel bestand darin, „reversible und kostengünstige Maßnahmen“ zu installieren,
die „den Durchfahrtsverkehr […] verringern“. Zugleich wurde betont, dass diese Maßnahmen,
„nach einem Jahr hinsichtlich ihrer Effektivität“ zu evaluieren seien. Im August 2019 wurden
schließlich die Maßnahmen in Form von Durchgangssperren und Tempo 10 Zonen errichtet.
Dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, der Initiative „Verkehrsberuhigter Samariterkiez, der
Arbeitsgruppe Verkehr und Vernunft“ und dem „Kiezbüro Samariterviertel“, war es von daher
ein Anliegen, diese Stimmungen, Positionen und Wünsche konstruktiv aufzugreifen und für den
weiteren Beteiligungsprozess nutzbar zu machen. Deshalb fand am 19.02.2020 eine kiezweite
Diskussionsveranstaltung zum Thema „Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe“ statt. Einerseits ging es dabei um die Frage nach den positiven und negativen Effekten
dieser Maßnahmen. Zugleich sollten aber auch die Wünsche und konkreten Vorschläge der Anwohnenden gesammelt werden, wie sie sich die Nachbesserung der Maßnahmen und die weitere
Beteiligung am Prozess vorstellen.
Um diesen beiden Zielen − also der Evaluation und der Beteiligung der Anwohnenden − möglichst
gerecht zu werden, wurde ein spezifisches Veranstaltungsformat entwickelt. So diente der Input
von Felix Weisbrich (Leiter des Straßen- und Grünflächenamts Friedrichshain-Kreuzberg) vor allem
dazu, über den bisherigen Prozess der Verkehrsberuhigung zu informieren und somit eine Grundlage für die weitere Diskussion zu schaffen. Durch das Interview mit Vertreterinnen und Vertretern
beider Verkehrsinitiativen wurden die unterschiedlichen Positionen und Stimmungen, pointiert in
den Raum geholt. Zugleich diente dieses Interview als eine Art Überleitung zu der anschließenden
Diskussion in Kleingruppen, indem es sowohl die Notwendigkeit als auch die Möglichkeit einer
konstruktiven Auseinandersetzung verdeutlichte. Das dritte Herzstück der Veranstaltung bestand
schließlich in eben dieser Kleingruppendiskussion. Hier konnten sich die Anwohnenden gezielt zu
den wichtigen Fragen austauschen, worin für sie positive bzw. negative Effekte der Verkehrsberuhigung bestehen und welche Nachbesserungsbedarfe bzw. Wünsche sich für sie hieraus ergeben.
Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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Wir freuen uns sehr, die Ergebnisse dieser fruchtbaren Diskussion nun einer breiten Öffentlichkeit
zugänglich machen zu können. Dies betrifft vor allem auch die Anwohnenden, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnten, da sie zeitlich verhindert waren oder aufgrund des enormen
Interesses keinen Platz mehr im Veranstaltungsraum finden konnten. Viele von ihnen haben uns
ihre Einschätzung und Anregungen bereits im Vorfeld bzw. im Nachgang der Veranstaltung per
E-Mail geschickt, wofür wir sehr dankbar sind. Die zentralen Aspekte dieser Stellungnahmen haben wir hier ebenfalls dokumentiert.
Diese Dokumentation ist außerdem die Möglichkeit, dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg die
gesammelten Rückmeldungen, Ideen und Anregungen von zahlreichen Anwohnenden des Samariterkiezes vorlegen zu können – denn die hier dokumentierten Einschätzungen und Bedarfe stellen eine wichtige Grundlage für die vom BVV-Beschluss vorgesehene Evaluation des „Verkehrskonzeptes Samariterkiez“ dar.
Wir möchten uns ausdrücklich bei allen Beteiligten, die diese Veranstaltung unterstützt haben
sowie bei allen aktiven und diskussionsfreudigen Anwohnenden bedanken! Ohne Ihre Zeit und
Ihr Engagement wäre diese Veranstaltung nicht möglich gewesen!
Wir wünschen eine anregende Lektüre und freuen uns auf den weiteren Austausch zu diesem
oder anderen Themen.
Ihr Projektteam
Stiftung SPI
Kiezbüro Samariterviertel
Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort ................................................................................................................................. 2
Input: Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Handlungsbedarfe .......................... 5
Interview mit den Initiativen ...................................................................................................13
(1)
Was begrüßen Sie an den bisherigen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung? ............13
(2)
Welche negativen Effekte der Verkehrsberuhigung nehmen Sie wahr? ......................14
(3)
Welche Nachbesserungsbedarfe sehen Sie (Vorschläge)? ..........................................14
(4)
Wie wünschen Sie sich die weitere Beteiligung der Anwohnenden im
Prozess der Verkehrsberuhigung?.............................................................................15
Fotodokumentation der Diskussionsergebnisse aus den Kleingruppen .....................................16
(1)
Was begrüßen Sie an den bisherigen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung? ............16
(2)
Welche negativen Effekte der Verkehrsberuhigung nehmen Sie wahr? ......................21
(3)
Welche Nachbesserungsbedarfe sehen Sie (Vorschläge)? ..........................................26
Erkenntnisse aus den Diskussionen .........................................................................................35
Weiteres Feedback der Anwohnenden zur Verkehrsberuhigung ..............................................36
(1)
Was begrüßen Sie an den bisherigen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung? ............36
(2)
Welche negativen Effekte der Verkehrsberuhigung nehmen Sie wahr? ......................38
(3)
Welche Nachbesserungsbedarfe sehen Sie (Vorschläge)? ..........................................40
(4)
Wie wünschen Sie sich die weitere Beteiligung der Anwohnenden im
Prozess der Verkehrsberuhigung?............................................................................43
Projektinformationen .............................................................................................................44
Impressum.............................................................................................................................45
Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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Input: Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Handlungsbedarfe
Referent:
Felix Weisbrich
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
Leiter des Straßen- und Grünflächenamts
tiefgruen@ba-fk.berlin.de
Die folgende Power-Point-Präsentation wurde freundlicherweise von Felix Weisbrich zur Verfügung gestellt. Sie gibt den Inhalt des gehaltenen Vortrages sinngemäß wieder. Für den Inhalt der
Präsentation ist Herr Weisbrich verantwortlich.
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Interview mit den Initiativen
(1)
Was begrüßen Sie an den bisherigen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung?
Arbeitsgruppe Verkehr & Vernunft: Um
mit einer Metapher zu sprechen, wurde gegen die Krankheit Durchgangsverkehr ein
starkes Medikament in Form der Poller verabreicht. Die Auswirkungen auf die Samariterstraße und die Pettenkoferstraße sind
vielleicht positiv, aber mit starken Nebenwirkungen. Aber wenn die Nebenwirkungen überwiegen, ist der Patient nicht gesund. Insgesamt wurde durch die Schaffung von Tatsachen jetzt hier mit dieser
Veranstaltung eine größere Öffentlichkeit
erreicht, das ist positiv.
Positiv wäre es gewesen, wenn die Initiative
„Verkehrsberuhigter Samariterkiez“ den
Weg von mind. 1.000 Unterschriften für einen Einwohnerantrag gewählt hätte, um
damals schon eine breitere Öffentlichkeit
Arbeitsgruppe Verkehr & Vernunft
einzubeziehen, statt den Weg des Lobbyismus zu wählen. Positiv wäre auch gewesen, wenn der Stadtbezirk sich mit eigener Expertise bei
der Ausarbeitung der Pläne eingebacht hätte und nicht Konzepte von Laien erarbeitet werden.
Wenn die Maßnahmen für den Kinderschutz sind, sollten auch Kinder und Kindereinrichtungen
einbezogen werden.
Initiative "Verkehrsberuhigter Samariterkiez": 2017
war der Kiez noch von starkem Durchgangsverkehr geprägt. Sowohl PKWs als auch LKWs inkl. Schwerlastverkehr querten von Nord nach Süd und umgekehrt. Viele
Kinder müssen auf ihrem täglichen Schulweg die Samariterstraße, die Voigtstraße und die Pettenkoferstraße
überqueren. Das war sehr gefährlich wegen der vielen
Autos und LKWs, von denen nicht wenige auch noch
mit hohen Geschwindigkeiten durch den Kiez rasten.
Am Zebrastreifen vor der Pettenkofer Grundschule kam
es bisweilen zu gefährlichen Situationen: Kinder wurden angehupt oder von gestressten Autofahrer*innen
bedrängt. Mit der Errichtung der “Poller”, also der bisherigen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, wurden diese Probleme gelöst und die Verkehrssicherheit
gerade für Kinder deutlich erhöht. Auch die Lärmbelästigung ging insgesamt zurück.
Initiative „Verkehrsberuhigter Samariterkiez“
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Heute kann man auch an den Nord-Süd-Straßen die Fenster öffnen, ohne starkem Verkehrslärm
ausgesetzt zu sein. Das Ziel des BVV-Beschlusses, den Durchfahrtsverkehr aus dem Kiez rauszuhalten, wurde größtenteils erreicht.
(2)
Welche negativen Effekte der Verkehrsberuhigung nehmen Sie wahr?
Initiative "Verkehrsberuhigter Samariterkiez": Das Hauptproblem sehen wir darin, dass der
Durchfahrtsverkehr nicht vollständig unterbunden wurde durch die derzeitigen Maßnahmen. So
nutzen viele den U-Turn über die östliche Bänschstraße sowie die Schreinerstraße, um von Nord
nach Süd zu gelangen. Auch an der Samariterkirche gibt es ein Schlupfloch. Für die betroffenen
Anwohner*innen ist das eine echte Mehrbelastung. Außerdem hat sich noch einmal deutlich gezeigt, dass sich viele Autofahrer*innen nicht an die Verkehrsregeln halten. Selbst in den Tempo10-Zonen wird gerast, außerdem sind viele Geisterfahrer*innen in der Bänschstraße zu beobachten. Für Fußgänger*innen, insbesondere die Kinder in der Bänsch-Kita, ist das sehr gefährlich.
Arbeitsgruppe Verkehr & Vernunft: Der Samariterkiez ist im doppelten Sinn gespalten: einmal
in zwei Gebiete und einmal inhaltlich durch die starke Polarisierung der Anwohner*innen. Insgesamt sehen wir keine Verkehrsberuhigung, sondern eine Verkehrsverlagerung. Zwar wurde der
Durchgangsverkehr reduziert, aber dies bedeutet auch längere Umwege für Anwohner*innen,
Zulieferer*innen, Notärzte und Gewerbetreibende. Gerade die Gewerbetreibenden verbuchen
Einbußen aufgrund der getroffenen Maßnahmen. Wir beobachten auch einen erhöhten Verkehr
in den Nebenstraßen. Die Maßnahmen haben somit nicht zu einer erhöhten Verkehrssicherheit
geführt, sondern die Verkehrsverlagerung hat gerade den Verkehr vor Kindereinrichtungen, wie
Kitas und Spielplätzen intensiviert. Für uns ist die jetzige Verkehrsführung insgesamt unsinnig. Wir
sehen die Poller außerdem als eine Gefahr der Gentrifizierung, da ein beruhigter Kiez auch bedeutet, dass die Mieten steigen.
(3)
Welche Nachbesserungsbedarfe sehen Sie (Vorschläge)?
Arbeitsgruppe Verkehr & Vernunft: Wir sind keine Expert*innen, so dass wir auch keine Lösungen vorschlagen wollen, sonst werden möglicherweise ähnliche Fehler gemacht wie im gerade
laufenden Prozess. Wir wollen ein Beteiligungsverfahren, an dem der gesamte Kiez (alle Betroffenengruppen) und vor allem auch Expert*innen beteiligt sind.
Von daher sollten auch Nachbesserungsmaßnahmen (Verschlimmbesserungen) unterbleiben −
wie z. B. die Fahrbahnschwellen in der Bänschstraße die evtl. höher werden sollen. Wir stehen im
Kontakt mit einem Experten der TU Dresden. Das Institut ist auf Grund seiner Forschungen der
Ansicht, dass Ziel einer Verkehrsberuhigung immer eine Erhöhung der Umfeldqualität für ALLE
Personen ist, Schwellen nur einen punktuellen Effekt haben und nicht mehr empfohlen werden,
da sie enorme Erschütterungen bewirken. Quer- und Diagonalsperren sollten auch nur das letzte
Mittel sein, wenn keine andere Maßnahme zur Verkehrsberuhigung greifen.
Initiative "Verkehrsberuhigter Samariterkiez": Aus unserer Sicht ist das Problem der bisherigen
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, dass sie noch nicht konsequent genug sind. Die Schlupflöcher in der Voigt-/Bänschstraße sowie der Bänschstraße hinter der Kirche sollten geschlossen werden, um den Durchfahrtsverkehr völlig zu unterbinden. Dann müssten Autos da,
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wo sie in den Kiez hineinfahren, auch wieder aus dem Kiez herausfahren. Dieser Ansatz entspricht
dem Konzept der sogenannten Super- bzw. Kiezblocks, die gerade berlinweit diskutiert werden.
Aufgrund der getrennten Fahrbahnen der Bänschstraße lässt sich das Konzept bei uns sehr einfach
umsetzen.
(4)
Wie wünschen Sie sich die weitere Beteiligung der Anwohnenden im Prozess
der Verkehrsberuhigung?
Initiative "Verkehrsberuhigter Samariterkiez": Es ist großartig, dass heute so viele Leute die Zeit
und Energie gefunden haben, sich zu beteiligen. Diese Chance sollten wir nutzen. Perspektivisch
wünschen wir uns, dass alle Menschen im Kiez, die sich konstruktiv und kreativ einbringen möchten,
das möglichst einfach tun können. Wir laden alle herzlich zum Mitmachen ein. Aber Beteiligung
beginnt ja schon vorm Mitmachen. Nämlich bei der Information. Wie schwierig es ist, dass die Informationen auch alle oder wenigstens viele erreichen, haben wir erlebt. Zur ersten Veranstaltung
im Januar 2018 wurde veranlasst, mehr als 5.000 Flyer per Postwurfsendung an die Haushalte verteilen zu lassen, und es hat nicht gereicht. Darum braucht es u. E. einen Ort, an dem sich jede*r
informieren kann und der umgekehrt die Menschen im Kiez informiert. Wir haben das Glück, dass
wir ein Kiezbüro haben. Das könnte diese Aufgabe übernehmen und darüber hinaus als Anlaufstelle
für Anliegen und Ideen aus dem Kiez fungieren. Das Kiezbüro könnte diese bündeln und an die
Verwaltung geben. Das wäre für alle Seiten einfacher. Wie genau das aussehen könnte? Dafür können wir heute gemeinsam Ideen entwickeln. Lasst uns diese Chance nutzen!
Arbeitsgruppe Verkehr & Vernunft: Die heutige Beteiligung wurde auch durch uns hergestellt.
Hier möchten wir Punkt 3 aufgreifen. Wir als Arbeitsgruppe setzen uns für ein aktives Bürgerbeteiligungsverfahren ein. Dafür gibt es einen Leitfaden des Senats. Ein erster Schritt wäre eine Bedarfsklärung, um dann im 2. Schritt mit Fachexperten an Lösungen zu arbeiten. Außerdem sollte
aus den Fehlern der bisherigen Informationspolitik gelernt werden. Das heißt, heute hat es gut
geklappt, aber die Frage bleibt, wie der Bezirk die Information der Bürger*innen in Zukunft gestalten möchte. Im Kiez braucht es keine weitere Polarisierung, sondern einen Interessensausgleich, so dass der Kiez wieder zusammenwachsen kann. Schließlich braucht es auch einen Miteinbezug der Gewerbetreibenden.
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Fotodokumentation der Diskussionsergebnisse aus den Kleingruppen
Im Anschluss haben sich die Anwohnenden zu Kleingruppen zusammengefunden, um ihre Wahrnehmung und Einschätzung der bisherigen Verkehrsberuhigung zu diskutieren. Sie haben sich zu
den gleichen Fragen ausgetauscht, die zuvor den Vertreter*innen der beiden Verkehrsinitiativen
gestellt worden sind. Jede Kleingruppe konnte im Laufe ihrer Diskussion maximal drei Ergebnisse
pro Fragestellung festhalten. Hierfür standen ihnen Moderationskarten in unterschiedlichen Farben zur Verfügung. So wurden
die positiven Effekte der Verkehrsberuhigung auf grünen Moderationskarten,
die negativen Effekte der Verkehrsberuhigung auf roten Moderationskarten,
die Nachbesserungsbedarfe auf gelben Moderationskarten
und die Wünsche für die weitere Beteiligung der Anwohnenden auf blauen Moderationskarten festgehalten.
In der folgenden Fotodokumentation werden die Ergebnisse aus den Kleingruppen jeweils im
Sinne der vier Fragestellungen gebündelt zusammengefasst. Da diese Dokumentation u. a. der
weiteren Evaluation der bisherigen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung dient, wurde darauf geachtet, dass jede Moderationskarte nur einmal abgebildet wird.
(1)
Was begrüßen Sie an den bisherigen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung?
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Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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(2)
Welche negativen Effekte der Verkehrsberuhigung nehmen Sie wahr?
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Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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(3)
Welche Nachbesserungsbedarfe sehen Sie (Vorschläge)?
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(4)
Wie wünschen Sie sich die weitere Beteiligung der Anwohnenden im Prozess
der Verkehrsberuhigung?
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Erkenntnisse aus den Diskussionen
Zum Abschluss wurde in den Kleingruppen jeweils noch die wichtigste Erkenntnis der Diskussion
festgehalten:
„Wir stimmten in drei Punkten überein: bisherige Verkehrsberuhigung als positiv eingeschätzt, bestehende Schlupflöcher müssen geschlossen werden sowie Unterstützung und
Gewährleistung von Sicherheit auf den Hauptstraßen.“
„Miteinander reden ist das Allerbeste im Leben.“
„Frontal-Input war zu lang, aber Gruppenaustausch super.“
„Durchgangsverkehr für alle Bewohner*innen effektiv verhindern.“
„Kommunikation und Diskussion hat stattgefunden – besonders in den kleinen Gruppen.“
„Gemeinsam durch Dialoge nach Kompromissen suchen/gute Information der Anwohner*innen gewährleisten“
Es war möglich, miteinander ins Gespräch zu kommen. Toll war, dass sich wirklich alle Teilnehmenden zugehört und ausreden lassen haben. Die 4 angebotenen Fragen haben anregend gewirkt. Vereinzelt wurde sie aber auch als „suggestiv“ kritisiert.
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Weiteres Feedback der Anwohnenden zur Verkehrsberuhigung
Viele Anwohnende haben bereits im Vorfeld der Veranstaltung vom 19.02.2020 die Gelegenheit
genutzt, sich an das Kiezbüro zu wenden und ihre Einschätzung der bisherigen Maßnahmen mitzuteilen. Während der Veranstaltung wurde dieses Feedback an einer Pinnwand visualisiert, damit
es sowohl in die Diskussion als auch in die generelle Evaluation miteinfließen kann. Die einzelnen
Stellungnahmen wurden dabei anonymisiert auf die zentralen Aspekte fokussiert. Auch im Nachgang der Veranstaltung erreichten das Kiezbüro noch zahlreiche weitere Stellungnahmen. Diese
haben wir in die folgende Auflistung ebenfalls mitaufgenommen. Die Auflistung orientiert sich
insgesamt an den vier zentralen Fragestellungen der Veranstaltung, so dass sich ein Überblick
schnell verschafft werden kann.
(1)
Was begrüßen Sie an den bisherigen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung?
Kiez wird ruhiger & als Fahrradfahrer und Anwohner ergeben sich Vorteile
Durchgangsverkehr von PKWs und zum Teil auch von Lkws ist spürbar zurückgegangen
Verkehr hat deutlich abgenommen und es ist wesentlich ruhiger geworden
Verkehr in Richtung Frankfurter Allee hat stark abgenommen
viel weniger Autos und auch viel langsamer
Durchgangsverkehr ist spürbar zurückgegangen
Durchgangsverkehr (vor allem mit Lkws) in der Pettenkofer Straße deutlich zurückgegangen,
so dass Fußgänger*innen die Pettenkofer Straße wieder viel besser überqueren können
Kiez und vor allem die Pettenkofer Straße hat sich stark beruhigt und der Durchgangsverkehr hat sich stark reduziert
im Samariterkiez sind weniger und z.T. auch langsamere Autos unterwegs, so dass Unterstützung aller weiteren Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung
Anzahl der Autos mit hohem Tempo deutlich verringert
Lärmbelästigung ist deutlich zurückgegangen (insgesamt sind die Maßnahmen sehr gelungen)
es ist sehr viel ruhiger geworden
allgemeine Entlastung der Straßensituation
Endlich fahren keine LKWs mehr durch den Kiez. Der Autoverkehr ist spürbar weniger geworden – weniger Lärm, Abgase und Angst um die Kinder
spürbar weniger Verkehr, wodurch es leiser, sicherer und für Radfahrer deutlich angenehmer geworden ist
Verkehrsberuhigung ist sehr positiv und die Geräuschkulisse ist viel angenehmer geworden
echte Beruhigung auf der Samariterstraße
Verkehrsberuhigung in der Samariterstraße als Fußgänger*in und Radfahrer*in sehr angenehm
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vor der Samariterkirche bieten die Poller eine sinnvolle Fortführung des Mittelstreifens und
einen guten und sicheren Überweg für Kinder der diversen Kitas (es entsteht so ein Ort mit
Platzqualität als Aufenthaltsort)
sehr dankbar für die Verkehrsberuhigung in der Schreinerstraße, da enormer Gewinn an
Lebens- und Wohnqualität
durch die jetzige Poller-Lösung hat der Kiez sehr gewonnen und der Durchgangsverkehr
wurde wirkungsvoll reduziert
Poller haben einen sehr starken verkehrsberuhigenden Effekt auf die Pettenkofer Straße
der Durchgangsverkehr auf den Nebenstraßen deutlich bis extrem beruhigt/verändert:
KEINE LKWs mehr in der Dolziger Straße und angrenzenden Straßen
sichtbar weniger Durchgangsverkehr in den kleineren Straßen
Durchgangsverkehr in der Pettenkofer Straße deutlich weniger
Einschränkungen zur Verkehrsberuhigung grundsätzlich gut
Poller an der Kreuzung Schreinerstraße reduzieren Durchgangsverkehr und reduzieren den
Verkehr vor dem Spielplatz in der Schreinerstraße
Mehrwert durch die Verkehrsberuhigung ist erheblich und Verkehrssituation ist wesentlich
entspannter (weniger Lärmbelästigung, weniger Autoverkehr)
erhöhte Verkehrssicherheit im Kiez
der Kiez ist deutlich sicherer geworden
Aufenthalt für Kinder ist im Kiez deutlich sicherer geworden
erhöhte Sicherheit für Kinder auf dem Schulweg, da Pettenkofer Straße weniger befahren
wird, Ampelsituationen überschaubarer werden und die Autos langsamer fahren
neue Verkehrssituation sehr viel entspannter und sicherer, gerade für Kinder
Fahrradfahren mit Kindern weitaus entspannter und nicht mehr die alltägliche Lebensbedrohung wie früher
entspannter mit kleinen Kindern durch den Kiez spazieren, Lärmschutz, gedrosselte Geschwindigkeit von Autos
Lebensqualität im Kiez hat sich deutlich gesteigert
Wohn- und Aufenthaltsqualität im Viertel haben durch die getroffenen Maßnahmen zur
Verkehrsberuhigung sehr gewonnen (kein Durchgangsverkehr, weniger Abgasbelastung,
besseres Schlaf- und ein entspannteres Lebensgefühl aufgrund der Lärmreduzierung sowie
gestiegene Verkehrssicherheit, insbesondere für Kinder und ältere Menschen)
ausgesprochener Gewinn an Lebensqualität
auch wenn ein Umweg über die Frankfurter Allee oder die Möllendorfstraße notwendig ist,
so Verkehrsberuhigung insgesamt als ein außerordentlicher Gewinn an Lebensqualität
(Wegfall des Durchgangsverkehrs, Verringerung des Fahrtempos und Straßen können wieder durch die Menschen genutzt werden)
der Kiez hat seither mehr Lebensqualität, ich fühle mich als Bürger*in in meiner Gesundheit
und meinem Ruhebedürfnis ernst genommen
Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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Maßnahmen tragen zur Mobilitätswende bei und die Lebensqualität hat sich dadurch deutlich verbessert
Poller als Erholung, da nun einfach in Ruhe die Wohnstraße überqueren, bei geöffnetem
Fenster sich noch unterhalten, Haus wird nicht mehr durch Schwertransporte und schweres
Motorenbrummen erschüttert sowie für Kinder ist das Überqueren der Pettenkofer Straße
überschaubar
das Beste, was dem Kiez passiert ist; d. h. Kiez ist lebenswerter geworden, da weniger
Schmutz, Dreck, Lärm und Hektik
Verkehrssituation hat sich seit der Errichtung der Poller dramatisch verbessert und es ist
tagsüber viel ruhiger geworden
Verkehrspolitisch gesehen als richtige Strategie, den Verkehr auf wenige leistungsfähige
Verkehrsachsen zu fokussieren und Wohngebiete zunehmend vom Autoverkehr zu befreien, da so z. B. mehr Sicherheit und weniger Lärmbelästigung
Ausdrückliches Lob und Dank für die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung: LKWs finden
sich kaum noch im Samariterkiez, die Straßen sind leerer & sicherer geworden.
Verkehrsberuhigungsmaßnahmen als rundweg positiv: Durchgangsverkehr ist enorm reduziert, Anzahl der LKWs (Durchgangsverkehr) ist quasi auf 0 geschrumpft, insgesamt weniger, gemächlicherer Verkehr im Kiez, deutlich weniger Lärmbelastung, Atmosphäre ist viel
freundlicher geworden sowie Sicherheitsgefühl auf den vielen Wegen mit Kleinkind ist viel
höher geworden
der bisherige LKW- und Reisebusverkehr gänzlich zum Erliegen gekommen
(2)
Welche negativen Effekte der Verkehrsberuhigung nehmen Sie wahr?
Autos fahren gegen die Fahrtrichtung auf der Bänschstraße, so dass Gefahr für Kinder und
Passant*innen
Missachtung des Einbahn-Einfahrtsverbots in die Bänschstraße (Geisterfahrer*innen)
Autos fahren trotz des Einbahnstraßenschildes durch die Bänschstraße, wobei mittlerweile
auch deutlich weniger
wütende Autofahrer*innen mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit um die Samariterkirche herum und in der Schreinerstraße
Poller führen zur Verkehrsverlagerung: Bänschstraße ist zu einer Rennbahn für PKW geworden, d. h. viel mehr Autoverkehr als vorher, der zudem viel zu schnell durch die Straße und
um die Kirche herum ist; enorme Lärmbelästigung
Einbahnfahrstreifen der Bänschstraße werden im Rückwärtsgang und hohen Tempo durchfahren, um die Absperrungen zu umgehen – trotz der zusätzlichen Fahrbahnschwellen
Pettenkofer Straße ist zu einer Sackgasse geworden, so dass mögliche Blockade der Straße
durch ein Müllauto oder Baustelle
Umweg über die Frankfurter Allee mit Stau, um in den nördlichen Samariter-Kiez zu gelangen
Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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Stau und teilweise riskante Wendemanöver
Durchgangsverkehr sowie der nächtliche Taxiverkehr + Uber + Berlkönig hat an der Ecke
Samariter Straße / Schreiner Straße deutlich zugenommen
Situation in der Proskauer Straße ist untragbar geworden (gerade während des Berufsverkehrs morgens und später Nachmittag), da sich der Verkehr sehr staut; das bedeutet, dass
die Fußgänger*innenampel, die eigentlich einen sicheren Überweg zur Schule gewähren
sollte, oftmals durch den Rückstau mit Autos blockiert ist
die Verkehrsführung schafft innerhalb des Kiezes (Schreinerstraße, Bänschstraße, etc.) eine
große Unruhe, da z. B. gestresste Wendemanöver im Zone 10-Bereich
Durchfahrtsverkehr, wie z. B. in der Samariterstraße zur Frankfurter Allee hat sich deutlich
gesteigert
Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in Form der Poller haben das eigene Verkehrsaufkommen
deutlich erhöht; d. h. sie sind sowohl dem persönlichen Zeit-, Kosten- und Nervenaufwand
als auch der Umwelt, den Bewohner*innen der Ausweichstraßen sowie der Verkehrsberuhigung nicht dienlich
Nord-/Süd-Verkehr fährt seit Aufstellung der Poller gebündelter als zuvor an den Spielplätzen (Drachenspielplatz/Spielplatz Voigt Straße) vorbei
entstandenen Ausbuchtungen werden als Parkmöglichkeit benutzt und andere Menschen
werden an der Teilnahme am Straßenverkehr oder Überqueren gehindert
eine akute Gefahrensituation für die Kinder am Kindergarten & Spielplatz in der Bänschstraße aufgrund der Absperrung Bänschstraße Ecke Pettenkofer Straße (Pettenkofer Straße
als Sackgasse, Befahren der Bänschstraße entgegen der Einbahnstraße, Autos viel zu schnell,
wobei dies durch die Verkehrsschwellen in der Bänschstraße bereits stark abgemildert
wurde)
Strecke von Nord nach Süd durch die Pettenkofer immer noch schnell genug, so dass Autos
sie weiterhin benutzen (wenn auch weniger), wobei sie einen Umweg durch die Bänschstraße nehmen, wo sie dann nicht mit 10kmh sondern mit 20, 30, 40 an Kita und Spielplatz
vorbeidüsen
Falschfahrer*innen in der Bänschstraße gegen die Einbahnstraße
an der Pettenkofer Sperre wird immer wieder gewendet, da Straßenschilder weiter südlich
nicht geglaubt wird oder sie übersehen werden
etwas unschön sind die Poller schon
jetzige Sperrung des Kiezes ist das unmöglichste, was passiert ist, da sich der Verkehr nur
verlagert hat und enorme Umsatzeinbußen die Folge sind
Einschränkungen für Gewerbetreibende
deutlich mehr Verkehr von Anwohnenden sowie Taxis und Fahrdienstleistern
Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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(3)
Welche Nachbesserungsbedarfe sehen Sie (Vorschläge)?
Absperrungen sollten nicht in der Mitte der Bänschstraße / Pettenkofer Straße sein, sondern
an der nördlichen Ecke dieser Kreuzung
Absperrungen sollten nicht in der Mitte der Bänschstraße / Pettenkofer Straße sein, sondern
an der südlichen Ecke dieser Kreuzung oder zwischen Schreinerstraße und Bänschstraße auf
den Pettenkofer Straße
Poller an der Ecke Bänschstraße/Pettenkofer Straße woanders platzieren, so dass Autos die
Möglichkeit haben, auf Ausweichrouten abzubiegen
Pettenkofer Straße wurde zur Sackgasse, wobei Beschilderung offenbar nicht gut wirkt ⇨
Vorschlag: anstelle von Sackgassenschildern besser "Durchfahrt verboten" mit Ausnahmen
für Radfahrer*innen und Anlieger*innen
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sollten optisch schöner und gemäß dem historischen
Straßenbild gestaltet werden
Wunsch, dass die Rigaer Straße nach Beendigung der Bauarbeiten wieder in beide Richtungen befahrbar wird
Verkehr in Richtung Eldenaer Straße hat leider nicht abgenommen (Durchgangsverkehr bis
in die späten Abendstunden) ⇨ Vorschlag: Absperrung der Umfahrung um die Samariterkirche
Geisterfahrten durch die Bänschstraße, teilweise falsche Umfahrungen der Samariterkirche
und erhöhter Durchgangsverkehr in der Schreinerstraße wegen Diagonalsperre Voigt
Straße/Schreiner Straße ⇨ Vorschlag: komplette Sperrung aller Durchfahrten der Bänschstraße entlang des Mittelstreifens östlich der Proskauer Straße (Teilung des Kiezes für Pkw),
wobei Einbahnstraßenregelung auf der Bänschstraße beibehalten wird und Diagonalsperre
Voigtstraße/Schreinerstraße entfernt wird
noch bestehende "Schlupflöcher" z. B. Samariterkirche sollten "gestopft" werden und den
gefährlichen, Ordnungswidrigkeiten begehenden Kfz-Fahrer*innen, dazu jede Möglichkeit
genommen werden (z. B. Kita Bänschstraße, in Einbahnstraße falsch rum fahren)
zusätzliche Maßnahmen sollen gesucht und gefunden werden, um die Situation im Kiez
weiter zu verbessern, wie z. B. bessere Verkehrsschilder, Verlagerung von Sperren, Ansätze
zu einem Superblock-Konzept
Konzept der Verkehrsberuhigung weiter fortführen und entwickeln, wie z. B. durch SuperBlocks
Plädoyer, bereits getroffenen Maßnahmen beizubehalten, wobei auch mehr davon (z. B.
Bänschstraße komplett autofrei machen)
Samariterkiez in nördlichen und südlichen Teil aufteilen
Unterbindung des zusätzlichen Verkehrs von Anwohnenden, wie z. B. durch die Trennung
auf Höhe der Bänschstraße zwischen Nord- und Süd-Teil
die Bänschstraße weitergehend für Durchfahrt-PKW sperren oder die Poller sollten wieder
abgebaut werden
Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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immer noch Durchgangsverkehr, da die Umfahrung der Samariterkirche in nördlicher Richtung weiter genutzt wird
durch die Schreinerstraße (zwischen Voigt Straße und Samariter Straße) fahren die meisten
Autos immer noch viel schneller als die erlaubten 10 km/h ⇨ Vorschlag: den gesamten Abschnitt Schreinerstraße autofrei und zu einem Park umwandeln sowie Rigaer Straße wird
eine Fahrradstraße, so dass Rigaer Straße nicht als Parallelumfahrung der Frankfurter Allee,
sondern Einbahnstraße
Poller Voigtstraße/ Schreinerstraße hätten m.E. eher an der Einkaufsecke Voigtstraße/Rigaer
Str. stehen sollen, da sich dort der Übergang über die Kreuzung für Fußgänger*innen erheblich verbessern würde
viele Autos in nördlicher Fahrtrichtung wenden relativ gefährlich in der Pettenkofer-straße
⇨ Vorschlag: Abschnitt zwischen Schreinerstraße und Pettenkoferstraße als Anliegerstraße
markieren und ansonsten sperren
weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, damit weitere Verringerung der Geschwindigkeit von Autos
Tempo 10 in der Bänschstraße wird nicht eingehalten ⇨ Vorschlag: höhere und breitere
Schwellen
Fahrtrichtung der Bänschstraße auf beiden Spuren Richtung Westen laufen lassen
Tempo-10-Zone in der Schreiner Straße mit (höheren) Schwellen ausstatten
Installation von Fahrbahnschwellen, z. B. an der Ecke Pettenkoffer Straße/Schreinerstraße
Tempo 10km/h wird durchweg missachtet und vielleicht auch gar nicht gesehen
Polizei und Gesetzgeber*innen sind in der Pflicht dafür Sorge zu tragen, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten werden
Tempo 30 wird von einem Bruchteil der Autofahrer*innen eingehalten (Lärmbelästigung)
bessere Fahrradwege im Kiez
Situation für Fahrradfahrer*innen sollte erheblich verbessert werden (zu viel Kopfsteinpflaster und z. T. in einem schlimmen Zustand)
Vorschlag: die zahlreichen Kopfsteinpflaster-Straßen besser für Fahrräder nutzbar zu machen (Fahrradwege oder Pflaster planieren)
dieses Verkehrskonzept sollte weiter komplettiert werden, z. B. durch asphaltierte Radspuren auf den kopfsteingepflasterten Straßen und Spielstraßen z. B. in der Liebigstraße vor
Kita und Schule
Kiez ohne Durchgangsverkehr kann zu einem entspannten Straßenleben beitragen
Plädoyer für eine noch energischere Verkehrsberuhigung ⇨ Vorschlag: (Optimalerweise) die
komplette Einschränkung des Nord-/Süd-Verkehrs durch zusätzliche Poller in der Voigt
Straße/Bänschstraße und hinter der Samariterkirche oder zusätzliche Bremsschwellen in der
Schreiner Straße und vielleicht auch in der Voigt Straße vor den Spielplätzen
großflächige Parkraumbewirtschaftung im Nord-Kiez
Parkraumbewirtschaftung, da westlich der Samariterstraße viel Parkplatzsucherkehr
herrscht
Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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öffentlicher Parkraum muss viel mehr reduziert werden (mit kleinen Kindern kann oft nur
schwer die Straße überquert werden)
Poller werden oft als zusätzliche Parkzone angesehen
Wunsch, dass verstärkt darauf geachtet wird, dass die Poller nicht zugeparkt werden
aus den abgesperrten Gebieten Begegnungszonen machen, z. B. neue Plätze, Spielstraßen
etc.
anstatt Kopfsteinpflaster echte Radstreifen (z. B. anstatt parkender Autos), um Radfahrer*innen von den Bürgersteigen zu holen
Um den Samariterkiez zukunftsfähig und autofreier zu machen, ist es wichtig, die Frankfurter Allee in das Konzept miteinzubeziehen (Belastung durch Lärm und Erschütterung ⇨ Frequenz der Nachtkontrollen für Geschwindigkeit erhöhen oder bessere Beläge wie in der
Warschauer Straße; fehlende Fahrrad-Infrastruktur und zu hohes Unfall-Risiko für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen ⇨ Nebenstraßen komplett (oder ganze Blocks von Nebenstraßen) für den Radverkehr vorbehalten oder Ost-West-Schnellradweg-Verbindung auf
der Frankfurter Allee/Karl Marx Allee; Luftverschmutzung in der Frankfurter Allee ⇨ Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h oder Transit von Lastentransporten und Autos
durch die Stadt vermeiden)
Es sollte geprüft wird, welche Wege die Navigationssysteme anzeigen und diese dann explizit durch bauliche Maßnahmen zu sperren. Zu diesen Maßnahmen gehört auch, die Navigationsanbieter über die Schließung der Schlupflöcher zu informieren.
Anbieter von Navigationssoftware informieren, damit sie die veränderte Verkehrsführung in
ihre Updates aufnehmen
Verkehrsschilder zur Pollersituation in der Pettenkofer Str. werden aufgrund der Abbiegesituation und des dort schon existierenden Schilderwaldes in der Regel wohl übersehen
Sperrung Voigt Straße/Schreiner Straße bei Google Maps eintragen, wie es in der Pettenkofer Straße der Fall ist
Autos fahren leider die Gegenseite der Bänschstraße hoch ⇨ Vorschlag: mit einem weiteren
Schild Ecke Schreiner/Pettenkofer Straße könnte die Einbahnstraße verdeutlicht werden
weiterhin erhöhte Sicherheitsmaßnahmen in der Pettenkofer Straße, insbesondere vor der
Schule und am Zebrastreifen sowie erhöhte Sicherheitsmaßnahmen in der Proskauer Straße
am Zebrastreifen Höhe Forckenbeckplatz
dringend eine Reduktion des fahrenden und ruhenden motorisierten Verkehrs, für mehr
Freiflächen, weniger Lärm und Sicherheit im Samariterkiez
Tempolimit für die Liebigstraße zwischen Rigaer Straße und Weidenweg angesichts der dort
angesiedelten Grundschule und gleich mehrerer Kitas, also anstatt 50 km/h dann 30 km/h
oder weniger
Dokumentation Verkehrsberuhigung im Samariterkiez – Effekte und Bedarfe
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Wie wünschen Sie sich die weitere Beteiligung der Anwohnenden im Prozess
der Verkehrsberuhigung?
Vorabinformationen zur Absperrung hätten früher und umfassender sein können
mehr Aushänge und Infoblätter zur Verkehrsberuhigung
vom Errichten der Poller sehr überrascht und von den Plänen vorher überhaupt nichts mitbekommen (Diskussion vor über zwei Jahren für wenige Wochen erscheint mir nicht ausreichend)
für eine Beteiligung der Bürger*innen, aber für eine Beteiligung ohne vorherigen Rückbau
der Poller
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Projektinformationen
Treffpunkt der
Nachbarschaft
-
Termine im Kiez
Gemeinsam gestalten
KIEZBÜRO
MITEINANDER LEBEN IM SAMARITERKIEZ
Die Stiftung SPI hat im November 2017 eine Anwohnenden-befragung
durchgeführt. Einer der in diesem Rahmen häufig geäußerten Wünsche
war ein Kiezbüro – eine Anlaufstelle für alle Bewohnerinnen und
Bewohner des Samariterviertels. Durch die finanzielle Unterstützung des
-
Beratung
-
Kostenlose
Raumbuchung
Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg konnte der Wunsch nach einem
Kiezbüro aufgenommen und ab 2018 umgesetzt werden. Das Kiezbüro
ist Treffpunkt der Nachbarschaft und bietet außerdem Beratung,
Unterstützung und eigene sozio-kulturelle Projekte an. Es richtet sich an
lokale Akteure und Akteurinnen, wie soziale Einrichtungen,
Unternehmen, Initiativen und an alle Anwohnenden im Samariterkiez:
Familien, Kinder, Jugendliche, Seniorinnen und Senioren. Darüber hinaus
stehen die barrierefreien Räume des Kiezbüros Initiativen und Projekten
zur Nutzung offen.
KIEZBÜRO
Rigaer Strasse 41
10247 Berlin
Tel.: 030 493 00 110
samariterkiez@stiftung-spi.de
www.samariterkiez.de
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Impressum
März 2020
Herausgeber
Stiftung SPI
Sozialpädagogisches Institut Berlin »Walter May«
Gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts, Sitz Berlin
Anerkannt durch die Senatsverwaltung für Justiz. Sie unterliegt
nach dem Berliner Stiftungsgesetz der Stiftungsaufsicht Berlins.
Der Gerichtsstand der Stiftung ist Berlin.
Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes
Dr. Birgit Hoppe, Vorstandsvorsitzende/Direktorin
info@stiftung-spi.de
Redaktion
Stiftung SPI
Kiezbüro Samariterviertel
Konstanze Fritsch, Gerd
Rigaer Straße 41, 10247 Berlin
+49.0.172 460 94 31
www.stiftung-spi.de/samariterkiez
www.samariterkiez.de
Gefördert durch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
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