Das 19. Jahrhundert. 5
haltenen Schriften, Hinneigung zur Homöopathie etc. in unerquickliche
Streitigkeiten mit du Bois und Virchow gerieth, im übrigen aber durch
seine z. Th. preisgekrönten Erstlingsarbeiten über Saftcirkulation in den
höher organisirten Pflanzen, durch Forschungen über Ernährung und
Respiration der Pflanzen um die Botanik wohl verdient. Schultz ist als
Eleve aus dem mediein.-chirurgischen Friedrich -Wilhelms - Institut hervor-
gegangen. — Alexander Braun (1805—77), seit 1851 als Nachfolger Link’s
Ordinarius der Botanik und Direktor ‘des botanischen Gartens, auch als
akademischer Lehrer sehr erfolgreich und beliebt. — Karl Koch (1809—79),
seit 1864 Extraordinarius der Botanik. — August Wilhelm Eichler,
Nachfolger von Braun seit 1878, aber bereits 1887 im Alter von 47 Jahren
nach noch nicht 10 jähriger Wirksamkeit an hiesiger Universität verstorben,
Verfasser von »Flora Brasiliensis« und eines Werks über »Blüthen-
diagramme«. Erinnert sei bei dieser Gelegenheit an die "Thatsache, dass
auch Mathias Jacob Schleiden, der berühmte Begründer der pflanz-
lichen Zellenlehre, hier bei seinem Oheim, dem Physiologen und Botaniker
Johann’ Horkel (1769—1846), einem der ersten Mitglieder der Berliner
med. Fakultät, seine grundlegenden Studien, die ihn später zur Aufstellung
seiner Lehre führten, gemacht hat.
Von Berliner Zoologen heben wir hervor: Martin Heinr. Karl
Lichtenstein (1780—1857), den ersten hiesigen ordentlichen Universitäts-
professor dieses Faches, seit 1813 Direktor des’'nach seinem Plan
1810 gegründeten zoologischen Museums, auch verdient um
die Einrichtung des zoologischen Gartens; ferner den bereits genannten
Johann Christoph Friedr. Klug (s. oben) einen tüchtigen
Entomologen, 1816 Stadtphysikus, 1818 Extraordinarius der philosophischen
Fakultät, 1835° Geheimer Ober-Mediecinalrath und vortragender Rath in
der Medieinal- Abtheilung des Kultusministeriums, — Franz Jul. Ferd.
Meyen (1800—1840), Eleve des K. Friedrich Wilh.-Instituts, Dr. med. Berol.
1826, Prof. der Zoologie seit 1887 %). — Wilhelm Karl Hartwig
Peters (1815—1888), 1840 Gehilfe am hiesigen anat. Museum, 1848 nach
der Rückkehr von längeren Reisen Prosektor am anat. Institut, 1853
ausserordentlicher, 1858 ordentlicher Professor als Nachfolger von Lichten-
stein. Peters ist Verf. eines fünfbändigen Reisewerks über Mozambique
und zahlreicher Abhandlungen zoologischen und vergleichend-anat. Inhalts
in Müller’s Archiv, in den Verhandlungen der Berliner Academie der
Wissenschaften etc. — Als Nachfolger von Peters wirken zur Zeit hier
Franz Eilhard Schulze (geb. 1840) und Karl August Moebius
(geb. 1825) für systematische Zoologie.
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