Das 18. Jahrhundert, .
fahrungen« (5 Stück, Berlin 1756—59), Erfinder des nach ihm benannten
Brustpulvers; Johann Nathanael Lieberkühn (1711—56), geborener
Berliner, dessen Namen wir noch weiter bei der Betrachtung der anatomischen
Leistungen begegnen werden, in der Geschichte der Physik bekannt als Er-
finder des Sonnenmikroskops (1738 erfunden und 1745 in »Deseription d’un
microscope anatomique« beschrieben), der mit eigener Hand mathematische,
optische und mechanische Instrumente anfertigte; Andreas Sigismund
Marggraf (1709—82), lieferte Untersuchungen über die Phosphorsäure,
über den Unterschied zwischen Thonerde und sogen. Bittererde, über den
Runkelrübensaft, in welchem er den Rohrzucker entdeckte, über die Be-
nutzung des Mikroskops als wichtigsten Hilfsmittels zum Nachweis charakte-
ristischer Stoffe u. v.a.; — Caspar Neumann (s. oben p. 21), hoch-
verdient als Lehrer der Pharmacie; der berühmte Peter Simon Pallas,
als Sohn des oben erwähnten Chirurgen 1741 in Berlin geboren, machte
hier am Coll. med. chir. seine Studien, verliess aber bereits im Alter
von 27 Jahren Berlin, um einem Ruf. als Collegien - Assessor an die
Petersburger Academie zu folgen und erst 1810 im hohen Alter von
70 Jahren nach seiner Vaterstadt zurückzukehren, wo er in engem
Verkehr mit dem Botaniker Willdenow, dem Hofapotheker Meyer
und dem Entomologen Tilesius noch 8 Monate bis zu seinem 1811 er-
folgten Tode zubrachte. Die Arbeiten dieses Forschers erstrecken sich
auf botanische, geo-, ethno- und topographische Gegenstände. — Eine
Biographie von Pallas verfasste der Anatom Rudolphi (s. d.), der neben
ihm auf demselben Kirchhof (vor dem Halle’schen Thor) bestattet liegt. —
Ferner sind zu erwähnen der prakt. Arzt Jacob Philipp Pelisson
(1744—1815), der unter anderem. auch ein neues Anemometer, einen
zugleich als Electroscop dienenden Wetterableiter beschrieb u. a. m.;
der schon mehrfach genannte Joh. Heinr. Pott (1692—1777), ein
erfinderischer Kopf, dem die Herstellung der sogen. Tombacmasse, die
Gründung der Wegeli'schen Porzellanfabrik und manche andere Neuerung
zu verdanken ist. Er verfasste ein Werk, betitelt: »Lithographie«, welches
1753 in’s Französische übersetzt wurde, mehrere chemische Arbeiten, u. A.
»de sale communi et Wismutho« etc. — Valentin Rose der Aeltere
(1762—1807), Stammvater einer noch heute existirenden Berliner Gelehrten-
familie, wanderte aus seiner Heimath Neuruppin nach Berlin ein, erlernte
bei seinem Verwandten Marggraf die Apothekerkunst, erfand späterhin
eine eigene Legirung, das Rose’sche Metall und erwarb die Apotheke
»Zum weissen Schwan« in der Spandauerstr.; hier war der oben genannte
Klaproth einer seiner Gehilfen; der Apotheker Johann Christian Carl
Schrader (1762—1826); der bekannte. Leibarzt Friedrich d. Gr. Christ.
Gottlieb Selle (1748—1800), Verf. eines dreibändigen Werks: »Neue
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