Das 19. Jahrhundert.
Ausser den gelegentlich bereits erwähnten Augustin (p. 45), Boehr (p. 90),
Busse (p. 70), Bremer (p. 105), W.v. Horn (p. 99), Klug (p. 45, 55), Kluge
(p. 80), v. Koenen (p. 45), Langermann (p. 99), Jos. Herm. Schmidt (p. 88),
Wilh. Schuetz (p. 78), A. W. F. Schultz (p. 102), Sundelin (p. 69) und Wernich
(p- 105) nennen wir als Medieinalbeamte resp. Staatsarzneikundige von Berlin:
Johann Benjamin Erhard (1766—1827), seit 1799 in Berlin ®3), schrieb
u. a.: »Benutzung der Heilkunde zum Dienst der Gesetzgebung« (1802):
Hermann Eulenberg, geb. 1814, von 1870—-90 vortr. Rath im Cultus-
ministerlum, aus dem er wegen Alters ausschied, Herausgeber der Casper-
schen Vierteljahrsschrift, des v. Horn’schen Buches über das preussische
Medieinalwesen und Verfasser eines »Handbuchs der Gewerbehygiene auf
experimenteller Grundlage« (Berlin 1876) und eines »Handbuchs des öffentl.
Gesundheitswesens (ib. 1881); Christian Gottfr. Flittner (1770—1828),
unternehmender Kopf (Besitzer dreier Buchhandlungen und einer Apotheke),
sowie fruchtbarer Schriftsteller auf verschiedenen Gebieten; Karl Hous-
selle (1799—1885), trat 1882 in den Ruhestand, nachdem er seit 1856
vortr. Rath im Cultusministerium gewesen war; Karl Louis Kersandt
(1821—92), gleichfalls vortr. Rath, trat 1891 in den Ruhestand und starb
in Frankfurt a. O.; Gustav Adolf Schönfeld (1839—95), seit 1886
vortr. Rath im Cultusministerium, Mitherausgeber des Klin. Jahrbuchs von
Guttstadt, Verf. verschiedener casuist. Mittheilungen zur gerichtl. Med. u.
Generalberichte.
Das Militärsanitätswesen, welches im vor. Jahrh. für Berlin gleichsam
die Mutter der wissenschaftlichen Mediein geworden ist, erfuhr durch die
im Jahre 1795 erfolgte Gründung der »Pepiniere« eine besondere Förderung
(s. p. 22). Die weitere Geschichte dieser Anstalt, die eine wirkliche Pflanz-
schule der gesammten Medicin geworden ist, lässt sich im Rahmen dieser
Darstellung nicht geben. Es genüge die Bemerkung, dass aus dem Institut
nicht bloss die bedeutendsten Militärärzte Preussens resp. Deutschlands,
sondern auch zum grossen Theil solche Aerzte hervorgegangen sind, die
nach ihrer Entlassung aus dem Militärverbande in verschiedenen ärztlichen,
academischen und anderen Stellungen (als Medieinalbeamte, Forschungs-
reisende etc.) Hervorragendes geleistet haben. Directoren dieser Anstalt
waren nach einander Johannes Goercke (1750—1822) seit 1795; Joh.
Wilh. v. Wiebel (17671847) seit 1822; Joh. Karl Jac. Lohmeyer
(1776—-1852) von 1847—1851; Heinrich Gottfr. Grimm (1804—84),
Director von 1851—79; Gustav Adolf v. Lauer (1808-—89) von 1879
ab; Alwin v. Coler (geb. 1831) seit 1889. Von den Subdireetoren nennen
wir die bekannteren: Generalärzte Joh. Jacob Voeltzke (1764—1836),
Gottl. Wilh. Eck (1795—1848), Gottfr. Friedr. Franz Loeffler
(1815-74), Karl Friedr. Wilh. Boeger (1813—75), Herm. Jul. Theod.
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