Thierarzt und Reiseinspektoren. Un jede Milch, die
zum menschlichen Consum bestimmt ist, maß das Erfordexrn gestellt
werden können, daß dieselbe von gesunden Kühen abstammt.
Ein von der Meierei C. Bolle eigens angestellter Thierarzt
besucht deshalb in regelmäßigen Zwischenräumen die milch-
liefernden Güter, untersucht den Gesundheitszustand der Kühe,
scheidet die Kranfen aus und wacht darüber, daß bei der
Fütterung und Haltung der Thiere die nöthige Reinlichkeit herrscht.
Außerdem sind 4 Reiseinspektoren angestellt, die dauernd die
Beschaffenheit der Futtermittel, die saubere und richtige Be-
handlung der Milch beim Melken, das Kühlen der Milch, die
Neinlichkeit sämmtlicher Gefäße u. s. w. beaufsichtigen. Durch
diese Controle im Stall, beim Melken und beim Rühlen der
Milch bis zum Yersand, ist die Sicherheit gegeben, daß in die
Meierei nur eine gesunde und saubere Milch geliefert
werden kann.
Chemische Controle. Bei Unkunft der Milh in der
Meierei werden Proben derselben in dem hemischen Laboratorium
von zwei akademisch gebildeten Chemikern nebst zwei Gehülfen
täglich auf 'ihre Reinheit und Güte untersucht. TJnfolge dieser
täglich in umfassendem Maaße angestellten Untersuchungen -- es
werden jährlich gegen 20,000 Unalysen gemacht -- kann die un-
bedingte Garantie dafür übernommen werden, daß nur voll-
kommen reine, unverfälschte Milch von der Meierei in
den Handel kommt.
Reinigung der Milch. Bevor dieselbe jedoHh an die
Rutscher zum Verkauf übergeben wird, unterliegt die Milch noch
einer sorgfältigen Reinigung durch Shwammfiltration,
um jedes Partikelchen Staub oder Schmutz, das trotz sauberster
Behandlung in dieselbe gekommen sein kann, zu entfernen.
Gelegentlich des Aerzte-Congresses zu Berlin im Jahre
1890 sind von Herrn Professor Renk in Halle, dem Leiter des
dortigen hygienischen Jnstituts, Untersuchungen über den Schmutß-
gehalt der Marktmilch von Halle, München, Leipzig und Berlin
angestellt worden. Die Untersuchungen haben ergeben, daß in
der von der Meierei C. Bolle gelieferten Milch sich
keinerlei Schmutstoffe befinden. Daran reihen sich die
anderen Unstalten, deren Milch in steigenden Prozenten Schmutz
enthält, an Berlin schließt sich Leipzig, dann München und
schließlich Halle. In letzterer Stadt kommt auf 1 Liter Milch
ca. 1 Gramm Schmut.
Die Zeitungen berichteten darüber Folgendes :
Zehnter internationaler medizinischer Congreß.
Die Zahl der Vorträge in den einzeluen Sektionen steht in einem
solchen Mißverhältnisse zu der Zeit, daß wohl wicht die Hälfte der an-
gemeldeten Vorträge, Demonstrationen und Reforate wirklich ftattsinden
werden. Es ist dabei sehr zu bedauern, daß unter diesen Vorträgen,
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