es einen Nuf in der ganzen deutschen Armee gewann, einer Höhe, auf
der das Regiment zu erhalten, stet8 das unablässige, ernste Streben
eines jeden Angehörigen des Regiments sein muß!
Seine Majestät Kaiser Wilhelm 1. äußerte sich die8bezüglich
einst nach einer Vorstellung des Regiments durch Oberst v. Sanitz
in der Erinnerung an den großen Soldatenkönig, Friedrich Wil-
helm I., der dem preußischen Heere die Grundlagen gab, auf denen
wir noch heute fußen, scherzhaft in folgender, den Obersten v. Sanitz
selbst wie die Leistungen des Regiments gleich ehrender Weise:
„Wenn der Oberst v. Sanitz in den Himmel kommt“, sagte
Seine Majestät „dann steht der König. Friedrich Wilhelm 1.
von seinem Platze auf und nimmt den Hut vor ihm ab."
Möchte darum auch des Obersten v. Sanitz Grundsaß, daß un-
bedingter Gehorsam -- der Träger strafffter Mannszucht =- die Grund-
bedingung aller kriegerischen Erfolge sei, stets der erste militärische
GlaubenSartikel im blauen Garde-Regiment bleiben!
Die preußischen Truppen wurden nach den großen Erfolgen
des französischen Krieges der Gegenstand des Studiums für alle
fremden Heere.
Selbst von der anderen Seite der Erde kamen die Vertreter
unserer Gegenfüßler, der Chinesen, um unseren Dienstbetrieb kennen
zu lernen.
Vier <inesische Offiziere, die sich zu genanntem Zwecke in
Deutschland aufhielten, wurden unserer 1. Kompagnie attachirt und
blieben einige Jahre in Spandau. Abwechselnd erschienen die Söhne
des himmlischen Reiches in einheimischer oder fremder Tracht, außer
Dienst mit Zopf und langem Seidenkleid oder in Civil, im Dienste
in einer an Kragen- und Aermelaufschlägen mit goldenen Drachen
besti>ten, trainartigen Uniform. Mehrere <inesische Orden kamen
später für die Ausbildung derselben ins Regiment.
Die Quartierverhältnisse des Regiments in Spandau hatten sich
nach der Rückkehr aus Frankreich durch die Ueberweisung der im Jahre
1868 begonnenen Stresow-Kaserne Nr. Il und den hierdurch herbei-
geführten Fortfall einer Anzahl von Bürgerquartieren und zweier
kleiner Kasernen in der Stadt wesentlich verbessert. Die neue Kaserne,
in welcher während des Feldzuges französische Krieg8gefangene unter-
gebracht gewesen waren, erhielt das 2. Bataillon.
Eine wesentliche Organisation8veränderung der Landwehr im
Jahre 1862 betraf auch die Landwehrverhältnisse des Regiments.
266