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Sechster Abschnitt. Die Theilnahme des Regiments am Feldzuge gegen Frankreich im Jahre 1870/71

Full text: Geschichte des Königlich Preussischen 4. Garde-Regiments zu Fuß / Bagensky, Bogislav von (Public Domain)

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Noch hatten sie, da das Dunkel der Nacht die regellose Flucht des 
Feindes verhüllte, die Größe des Erfolges nicht voll empfinden 
können, wohl aber sah und fühlte man die beispiellosen, furchtbaren 
Verluste des Tages. Erst am anderen Morgen, als die Regimenter 
=- das unsrige bei St. Privat --- vereinigt wurden und der Feind 
vor uns, überall hinter den Wällen der Festung Schutz suchend, ver- 
schwunden war, ließen sich der große Erfolg und die großen"Verluste 
völlig ermessen. Still redend reihte sich Ziffer an Ziffer. 
An dem Gesammtverluste des deutschen Heeres, von welchem 
außer dem Garde-Korps auch das 7., 8., 9., 12. und 2. Armeekorps 
in erster Linie gefochten, hatte an der Zahl von 900 Offizieren und 
über 19 000 Mann an Todten und Verwundeten das Garde-Korps 
allein den s<merzlich-ehrenvollen Antheil von 1 General, 306 Offizieren 
und 7923 Mann. Unser Regiment verlor an Todten und tödtlich 
Getroffenen 7 Offiziere (Oberstlieutenant v. Wolffradt, Major 
v. Krosigk, Hauptmann v. Briesen, Lieutenant Frhr. v. Lüttwit, 
Lieutenant Graf York v. Wartenburg, Bieutenant v. Nieder- 
stetter und Portepeefähnrich v. Sc<legell) und 141 Mann, an 
Verwundeten 22 Offiziere 383 Mann, in Summa 29 Offiziere *) 
524. Mann oder die Hälfte seiner Offiziere und mehr als den 
fünften Theil seiner Mannschaft. 
Das Regiment hat an den, den großen Verlusten durchaus ent- 
sprechenden Erfolgen des 18. August durch seine hervorragende 
Theilnahme am Entscheidungskampfe des Tages = der Erstürmung 
von St. Privat -- ruhmreichen Antheil. 18 Stunden war es in 
der Gluth des heißen Sommertages thätig gewesen, 9 Stunden hatte 
es im feindlichen Feuer gestanden und mit allen seinen Theilen im 
erbittertsten Nahkampfe mit Kugel und Kolbe, mit Felsstück und 
Bajonett einen tapferen, an Zahl und Bewaffnung überlegenen 
Gegner in bester Stellung besiegt. Mit Stolz bli>t daher das 
4. Garde-Regiment zu Fuß auf seine Theilnahme an den glorreichen 
Kämpfen des 18. August und die auch seinen Leistungen zu ver- 
dankenden großen Erfolge der Schlacht, 
Der erfochtene Sieg führte zur Einschließung und 10 Wochen: 
später zur Gefangennahme der 170 000 Mann starken Armee des 
Marschalls Bazaine und zum Falle der bis dahin noch niemals 
eroberten Feste Metz und gab die Möglichkeit ungehinderter Fort- 
H Außerdem war Premierlieutenant v. Miklaff des Regiments als 
Adjutant der 1. Garde-Infanterie-Brigade verwundet worden. 
I. 
1.4
	        
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