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II. UMGEBUNG VON BERLIN.®
1. Charlottenburg.
BAHNHÖFE der Stadtbahn (von Berlin aus, 8. S. 3): Tiergarten (bei
einem einfachen Ausfluge am besten zu benutzen; von hier Straßenbahn
zum Schloß 8, 20, n° 41), Zoologischer Garten, Savignyplatz, Charlottenburg,
Westend ; Gepäckabfertigung und Fernverkehr nur von Zoologischer Garten
und Charlottenburg. — STRAßENBAHNEN (S. 18-20) : vom Küpfergraben n° 41;
vom Spittelmarkt n° 20; vom Gesundbrunnen n° 27; von Moabit n° 42;
vom Küstriner Platz n° 29; vom Görlitzer Bahnhof n° 19; yon Rixdorf
n° 34a; vom Lützowplatz n° 483, — DrRoscHKE vom Brandenburger Thor
bis zur Charlottenburger Brücke (Pl. ”: AB 38): 1. Kl. 1 u. 2 Pers, 1.M 50,
2.1. 1.M (vgl. die Taxe 8. 13).
GastE.: Hippodrom, am Knie; Türkisches Zelt, kurz vor der
Flora, beide mit Rest. — REsTAUR.: *Tiergartenhof, beim Bahnhof
Tiergarten; Grand Rest. Union, gegenüber der Technischen Hoch-
schule; im Goethe- Theater (S. 159; Berlinerstraße: n° 53. Tür-
kisches Zelt, neu; n° 61. Logenrestaurant.
Post, TELEGRAPH, TELEPHON: Berlinerstr. 62; Goethestr. 3,
Das Gebiet von Charlottenburg beginnt unmittelbar im W. des
Tiergartens, c. 3/4 “t. Gehens vom Brandenburger Thor. Die Stadt
hat jetzt etwa 167 %00 Einwohner (1885 erst 42371) und ist, ab-
gesehen von ihrer kommunalen Selbständigkeit, ganz zu Berlin zu
rechnen. Sie verdankt ihre Entstehung der Kurfürstin Sophie
Charlotte, der Gemahlin des nachmaligen Königs Friedrich T.,
welche sich Ende des xvı. Jahrh. hier neben dem ehem. Dorfe
Lietzow einen Landsitz gründete, Zu seiner gegenwärtigen Be-
deutung ist Charlottenburg erst mit dem Aufblühen Berlins in den
letzten Jahrzehnten gelangt.
Jenseit üerHaltestelle Tiergarten liegt r., in der Wegelystraße, die
Kgl. Porzellan-Manufaktur (Pl.r: 2, ; Direktor: Dr. Heinecke;
Besuchszeit 8, 38; Verkaufslager S. 34). Die Anstalt wurde 1761
in der Leipzigerstraße in Zerlin von dem Kaufmann Gotzkowsky
(S. 157) gogründet und 1763 durch Friedrich d. Gr. für den Staat
erworben. L'er von ausgezeichnzten Künstlern geleitete Betrieb
umfante bald ein Personal von 500 Köpfen ; die Erzeugnisse wurden
VON u.a Zeitgenossen noch über wie der Meißener Fabrik gestellt.
Doch hatte die künstlerische Richtung der Berliner Anstalt sich
Nicht immer der gleichen Gunst des Publikums zu erfreuen, wie
das (wegen seiner überaus harten Masse besonders auch zu Gefäßen
für industrielle und chemische Zwecke geeignete) Fabrikat an sich.
Seit 1971. an. ihrer jetzigen Stelle, hat die Manufaktur einen be-
deutenden Aufschwung zu verzeichnen.
*) Näheren Aufschluß über die Umgegend von Berlin giebt Albrechts
Wanderbuch für die Mark Brandenburg, Berlin 1898. 3 Teile.