104 3, Abschnitt. BERLIN. Nationalgalerie.
am Kanal. — 706. Billotte, Steinbruch. zu St. Denis. — 709, Mes-
dag, Sommerabend bei Scheveningen. — *628, Zorn, Sommerabend
in Schweden. — 694, Monet, Vötheuil. — 693. Manet , im Treib-
haus. — 699. 7haulow, Novembertag in der Normandie, — 129.
Degas, die Konversation.
Man trifft schließlich wieder im Kuppelsaal ein, aus dem man
nun durch die Mittelthür in die Cornelius-Säle tritt.
I. CoORNELIUS-SAAL, mit besonderer Sorgfalt dekoriert. Den
malerischen Schmuck der Oberwände hat Ed. Bendemann ent-
worfen und in demselben durch eine Reihe allegorischer Figuren
(von der Wand gegen den Kuppelsaal 1. beginnend: Anmut,
Friede, Poesie, Forschung, Demut, Begeisterung, Kraft, Freude)
die Entstehung eines Kunstwerks zu erklären versucht. Der Saal
enthält vornehmlich die ** Kartons zum Campo Santo, einer von
Friedrich Wilhelm IV. geplanten Begräbnisstätte der kgl. Familie
neben dem Dom. Bald nach seiner Berufung nach Berlin (1841)
hatte Cornelius dieses Riesenwerk begonnen und an demselben bis
zu seinem Tode (1867) gearbeitet. Die Bilder sollten sich an den
vier Wänden des Campo Santo hinziehen und vorzugsweise im
Anschluß an die Apokalypse die Erlösung von der Sünde, die
Erscheinung Christi auf Erden, das Walten der Kirche und die
letzten Dinge vorführen. Jedem Hauptbilde schließt sich oben
im Halbkreis ein Lünettenbild, unten ein Streifenbild an, welche
die Haupthandlung durch sinnige Beziehungen erläutern und
weiterführen. Zwischen den Hauptbildern sind 8 Gruppenbilder
gedacht, in denen die Seligsprechungen der Bergpredigt sich ver-
körpern. Von den Hauptbildern dürften die Apokalyptischen Reiter
(6) und die Avferstehun 1 des Fleisches (9), außerdem noch die Aus-
gießung des heil, Geistes (17) zu den hervorragendsten Schöpfungen
gehören. Wenn in diesen großen Bildern der gewaltige Reichtum
der Phantasie, die auch die tiefsten Gedanken festzuhalten weiß,
das mächtige dramatische Leben, die Kühnheit der Zeichnung die
Bewunderung des Beschauers erregen, so fesseln die Gruppen der
Seligsprechungen (14. 15) durch die plastische Abgeschlossenheit
und Schönheit der Linien und den ergreifenden Ausdruck der Ge-
stalten. — Weniger bedeutend sind die Kartons zu den Fresken in
der Münchener Ludwigskirche (1834-40), Evangelisten, Propheten
und (1. Langwand) das jüngste Fericht. — Außerdem sind in die-
sem Saale (wegen Raummangele) aufgestellt: 122. WW. v. Kaulbach,
Schlacht bei Salamis; 626. F. Keller, Kaiser Wilhelm der Siegreiche.
1. CORNELIUS-SAATL, dessen malerischer Schmuck (Prometheus-
Sage) von. P. Janssen in Düsseldorf herrührt. Die Kartons gehören
zu Gen Fresken der Münchener Glyptothek (Götter- und Heroen-
saal), mit welchen Cornelius seine monumentalen Schöpfungen
in Deutschland (1819) begann. Die Grundgedanken zu den
Schilderungen des Göttersaales sind teilweise “Tesiod entlehnt
und von dem Künstler in Decken- und Wandgemälden entwickelt.