66 2, Abschnitt. BERLIN, Schloßplatz.
Wohnung Friedrichs d. Gr., 1825-26 von Schinkel als Wohnung des Kron-
prinzen Friedrich Wilhelm neu dekoriert, jetzt z. T, von Kaiser Wilhelm Il,
(vgl..S. 62) bewohnt, — Im Erdgeschosse des Nordwestflügels
befand sich die Wohnung Friedrich Wilhelms I.; die späteren „Petits Ap-
partements“ Friedrich Wilhelms II. sind noch im Charakter des vorigen
Jahrhunderts erhalten, — In diesen Räumen wie in verschiedenen Schlössern
in Potsdam sind auch zahlreiche, z. T. ganz vortreffliche Gemälde der
niederländischen Schule des xvır. und der französischen Schule des xvırm,
Jahrh. zerstreut.
Südl. vom Schlosse der Schloßplatz, auf welchem der dem
Kaiser Wilhelm II. 1858 vom Lorliner Magistrat geschenkte monu-
mentale Brunnen (Yevtun auf Felsen thronend, unterhalb Tri-
tonen; im Becken vier kolossals Wassertiere; auf dem Rand Rhein,
Oder, Elbe, Weichsel) von R. Begas 1221 Aufstellung gefunden
hat. In der n.ö. Ecke des Platzes eine Wettersäule in Gestalt eines
von der Weltkugel gekrönten Obelisken, von Schmitz.
3. Altes und Neues Museum. National-Galerie,
An der Nordseite des Lustgartens (S. 60) erhebt sich das von
Schinkel 3; “8 erbaute, 1850 eröffneta **Alte Museum (Pl. r: K2),
86,7m lang, 53,5m tief und 19m hoch, mit einer von 18 ionischen
Säulen getragenen Vorhalle, zu welcher eine breite Freitreppe
hinanführt: „eine Reproduktion griechischer Baukunst im höchsten
Sinr“ und unter Schinkels Werken weitaus das populärste. Der
erhöl.:3 Muttelbau, welcher über der im Zentrum des Gebäudes
befindlichen Rotunde (S. 68) errichtet ist, wird von vier Kolossal-
gruppen aus Erz bekrönt: vorn die Rossebändiger von der Piazza
del Quirinale in Rom, Nachbildungen von Tieck; hinten Pegasus
von Horen getränkt, von Schievelbein und. Hagen.
Auf den Wangen der Freitreppe: r. *Amazone zu Pferde,
einen Tiger abwehrend, von F;ß; 1. Jüngling zu Pferde, den Speer
auf einen unten lies< ılen Löwen schleudernd, von A, %".”F.
In der Vor“ ‘Ic (Jarmorstandbilder: (+) Rauchs (+ 1857) von
Drake, iurnelius’ (| 1867) von.‘ Calandreıili, U, W. von Knobels-
dorffs (+ 175 von Karl Begas ” .. und Winckelmanns (+ 1768) von
Wichmann;\ ‘Schinkels({+1841). _ "ieck, “““ried Müllers (| 1840)
von Zandeu . Chodowieckis (| 15C.) von Paui Otto und &. Scha-
dows +18 von Hagen. Die *Fresken, nach Schinkels Ent-
würien unter . ornelius” Leitung ausgeführt, stellen in antiker An-
schauungsweise links äıe Entwicklung der Weltkräfte vom Chaos
bis zum Lichte, rechts üie Bildung menschlicher Kultur und Sitte
dar (größeren Genuß als die Bilder selbst gewähren die von einer
Erläuterung begleitete2 Schinkelschen Original- Entwürfe im
Schinkel-Museum, 8. 160.)
In der zweiten, oberen Vorhalle, zu der eine Doppeltreppe
hinanführt, eine Kopie der berühmten antiken Warwick-Vase in
England. Die Fresken, den Kampf des Kulturmenschen gegen die
Barbaren‘ und ‚die‘ Elemente: darstellend‘ "sind ebenfalls: nach