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I. Berlin

Full text: Berlin und Umgebungen / Baedeker, Karl (Public Domain)

Neue Synagoge. BERLIN: 8, Abschnitt. 143 
Galerie enthält in chronologischer Reihenfolge an der Wand zu 
beiden ‘ siten des Einganges die lebensgroßen Bildnisse (Knie- 
stück” dar brandenburgischen Kurfürsten und, an diese sich r. 
(Nordw:n * anreihend, die Bildnisse der preußischen Könige und 
deren Camaalinnen bis zu Kaiser Friedrich III. An der Nordwand 
außerdem: "er Schlitten, mit dem der Gr. Kurfürst über das 
kurische Laff fuhr; Ansichten des alten Berlin; Bilder, u. a. : 
Steffer’-, Königgrätz, Krüger, Friedrich Wilhelm III. und Huldigung 
Friedrich Wilhelms IV. — Auf dem Tisch in der Mitte: Aquarelle 
betr. den Krieg 1870/71. Vor den drei Mittelfenstern: Rauchs Mo- 
dell zum Kopf Friedrichs d. Gr. am Denkmal Unter den Linden, 
Schlüters Kolossalmodell zum Kopf des Gr. Kurfürsten auf der Kur- 
fürstenbrücke und Manthes Kolossalbüste des Kaisers Wilhelm I. 
Nördl. vom Monbijouplatz, Gr. Hamburgerstr. 10, das (kathol.) 
St. Hedwigskrankenhaus, ein gotisches Backsteingebäude nach Plä- 
nen von Statz, 1854 erbaut, neuerdings erweitert. 
Der ALTE JÜDISCHE KIRCHHOF in der Gr. Hamburgerstraße, n° 27, birgt 
die Gebeine Moses Mendelssohns (+ 1786). 
In der £onhienstraße die Sophienkirche (Pl. M 4), 1712 von der 
Königin Sophie Luise gestiftet, 1892 umgebaut; der 70m hohe Turm 
mit einer effektvollen Spitze im Barockstil ist 1732-34 von Gratl 
aufgeführt. 
Der die Kirche umgebende ALTE SOPHIENKIRCHHOF enthält die Gräber 
von Zeiter (+ 1832; vgl. S. 57) und Leopold v. Ranke (+ 1886; vgl. S. 147), 
während die Epitaphien für die Karschin (+ 1791) und Ramler (+ 1798) an 
der Kirche selbst angebracht sind. 
Über den Koppenplatz geht es durch die Ackerstraße zur 
Elsasserstraße, in welcher sich, n° 86-88, seit 1880 die 1788 ge- 
gründetn kgl, Taubstummen - Anstalt befindet (für 100 Zöglinge, 
davon 4) im Hause). In der Ackerstraße, n° 23-26, die bis zur In- 
validenstraße hindurchgehende Markthalle VI (Eintr. S. 37). 
An der Ecke der Acker- u. Bergstraße, am Pappelplatz, liegt der NEUE 
SOPHIENKIRCHHOF, mit dem Grabe Lortzings (+ 1851; vgl. S. 147). 
Nordwestl. vom Monbijouplatz, van der Oranienburgerstraße 
zugänel.rh, ist in den Monbijougarten die Dom-Interimskirche 1892 
hinc:---hant worden. Die Gruftgewölbe bergen die früher im Dom 
(S. E11 befindlichen 87 Särge hohenzollernscher Fürsten und 
Fürstinnen. — 2. der Kurfürsten Johann Georg (| 1598), Joachim 
Friedrich (7 "(°\, Johann Sigismund (| 1619), des Gr. Kur- 
fürsten (+ 1 .*\, der Könige Friedrich I (} 1713) und Friedrich 
Wilhelm 1 {4 1707). 
In der Oranienburgerstraße, n° 30, folgt weiter die Neue 
Synagoze (Pl. 8: JK4). Der mächtige nach Knoblauchs Entwür- 
fen. 1859 begonnene, unter Stülers Oberleitung 1866 vollendete 
Bau gehört zu den bedeutendsten und ‚originellsten Leistungen 
der modernen Bauthätigkeit in Berlin; die orientalischen Stil- 
formen sind mit Glück ‚den modernen Verhältnissen angepaßt. 
Die in- Backsteinbau: mit Granit- und Sandstein - Details ausge-
	        
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