Neue Palais. POTSDAM, 185
Von der Orangerie westl.‘ weiter gelangt man zum * Paradies-
garten, - _‘..lrendem Atrium griechischen Stils, dann am Drachen-
haus (Krfr.) vorbei zu dem an der nordwestl,; Spitze der Gärten
gelegenen Lelvedere (Schlüssel im Drachenhav-
Wendet.man sich von der Orangerie südl. nach dem sog. Siziliani-
schem “*ax%- * mit trerischen Gewächsen, Wasserkünsten und Statuen
(u.a.*.W 0.4, wasserschöpfendes Mädchen, in Marmor), und jenseits
zwischen der Seepferdfontäne, von Kiß, und dem Japanischen Hause
(von Friedrich II, der Dekoration wegen der „Affensaal“ genannt)
hindurch, so g-langt man in 20 Min. nach Charlottenhof. Etwas
vorher, 1, vom Wer2, das Römische Bad (im Innern ein kostbares
Badegefäß aus Bandjaspis, eine Marmorgruppe, Ganymed und Hebe
von Hentschel, alte Kupferstiche u«s.'w.; Trinkg.)}
Charlottenhof, auseinem einfachen Landhaus 1826 von Schinkel
zu einer italienischen Villa umgeschaffen, enthält u. a. im Atrium
Reliefs von Thorwaldsen, eine Büste Schinkels von Rauch und zwei
Vasen aus Blutjaspis vom Ural; in einem der Zimmer Stuhl aus
Stahl und Silber, von Peter -d. Gr. gefertigt; im Speisesaal Gany-
med von: V. redow und David von E. Wolff; zwei Zimmer mit Er-
innerungen an. Alexander v, Humboldt. Kastellan im Erdgeschoß
(Trinkg.). — £:at. Wildpark, 15 Min. von hier, s. S. 477.
Im ©. des I’erkes von Sanssouci, von der Orangerie und von
Charlottenhof je 20 Min., von Stat. Wildpark 10Min. entfernt,
erhebt sich das stattliche
*5, 28 Palais, seit 1889 Sommerresidenz des Kaisers Wilhelm II.
Die. ‚assade ist nach ©., dem Park zu gerichtet. Der Eingang
„2y4. ‚3 gegen Weihnachten gewöhnlich geschlossen; vgl. 8.180)
Lefinu. * him Südflügel. Das Gebäude wurde von Friedrich II.
im’ 3... | fleich nach Beendigung des siebenjährigen Krieges,
Le.unnea uud mit einem Aufwand von fast 3 Millionen Thalern
174) veilendet (\ yrderseite 114m lang}, Es enthält an 200, zum
Teil reich geschmückte Zimmer. In den Zimmern Friedrichs d, Gr,
verschiedene Erinnerungen an ihn, auch ein von ihm gezeichnetes
Bildnis Voltaires. Der *Muschelsaal ist an Wänden und Vouten mit
Muschein, Metallstufen und edlen Steinen eingelegt und birgt zahl-
reiche Erinnerungen an die: nordischen Reisen Kaiser Wilhelms II.
In. den übrigen Räumen gute französische Bilder von Watteau,
Lancret und Pater. Das Theater hat Raum für 500 Personen. Im
ersten Stockwerk ebenfalls manche alie Gemälde. Im Marmor-
oder Konzertsaal. (50m 1., 19m br., 4.. ‚5m h.) : Einführung des
Ganymed in.den Olyır- (an der Decke) und Opferung der Iphi-
genie von Vanloo, Raub der Helena von Pesne. Im Tanzsaal: Lu-
cretia, Diogenes von Guido Reni, Urteil des Paris und Raub der
Sabinerinnen von Luca Giordano, — Die Wohnräume der kaiserl,
Familie befinden sich im Nordflügel. Im Neuen Palais starb Kaiser
Friedrich HI. (S. 183).
Der Schloßkastellan hat den Schlüssel zu dem nahen ANTIKEN-