hier den erften SGutsbezirF bei Berlin — und die Bauerngemeinde
find daran in gleichem Grade intereffirt.
Friedrichs felde ift wie Lichtenberg ein altes Dorf deutfcher
Sründung und ebenfo reich fundirt worden. Die bäuerliche Feld-
marF umfaßt 3486 Morgen, das Gut 2728 Morgen, die Kirche
hat 36 Morgen, die Pfarre 234 Morgen. Der Sutsherr hatte
das Hütungsrecht in der Wuhlheide, die bäuerlichen Weideftücke
reichen bis an Rummelsburg heran. Das Dorf hieß bis 1700
Rofenfelde, Einen Ritter £udwig von Rofenfelde finden wir fchon
1265 im Gefolge des Markarafen Otto. Auch diefes Gut er-
warb die reiche Handelsftadt Berlin im KYahre 1319 vom Mark»
grafen Waldemar. Den Bau des altvornehmen Schloffes begann
der Minifter des Großen Kurfürften, Joachim Ernft von Grumbfow,
nach ihm befaß und erweiterte es der reiche Marine-Director
Benjamin Raule. Der Kurfürft mit feinem ganzen Bofe war
bei ihm häufiger Gaft. Der märfifhe Staatsmann und Dichter
von Canitz erwähnt in feinen launigen Epifteln eines folcdhen
Befuches: „Der Churfürft und was‘ fürftlich heißt — Baben
jüngit beim Ranle gefpeift — Mittags zu Rofenfelde — Allıno
man hat, verfteh” mich recht, — Koftbar gegeffen und gezecht—
Sefpielet mit dem Selde.“ Unter Kurfürft Friedrich IM.
wanderte Ranle nach Spandau, feine Güter wurden confiscirt,
und Rofenfelde wurde in Friedrichsfelde umgetanft. Friedrich
Wilhelm I. {chenfte das Schloß dem Markgrafen Albrecht Friedrich
von Schwedt, welcher dem Schloß 1719 durch den Mitarbeiter am
Berliner Schloßbau, Boehme, feine heutige Geftalt geben ließ.
Später befaß es Prinz Ferdinand, der jünafte Bruder Friedrichs
des Großen. 1785 erwarb es der Herzog von Kurland: con:
tractlich Iieferte ihm die berühmte Anaelica Kanfmann alljährlich
ein Bild für fein Schloß. Aach ihm befaß der Hofbuchdrucker
Decker Schloß Friedrichsfelde; von ihm erwarb es die Herzogin
von Bolftein-Beck, und feit 1818 befißen es die Herren von
Trescow. Eine prächtige, alte Allee, welche der Markaraf vok