fAuß, ragen die Schornfteine: großer Siegeleien auf, welche ihre
Steine über Mittenwalde und Königs-Wufterhaufen nach Berlin
fenden. Auf der. anderen Seite der Stadt liegt das Gut „Haus
Soffen“, an welhem man noch Refte der alten fejten Burg er:
Fennt, welche ein Glied in der Kette von Burgen an der ANotte-
linie entlang bildete.
Don Zoffen aus beginnt nun unfere Fahrt mit der Militär-
bahn. £ofomotivführer,, Schaffner, Stationsvorfteher, Bahnwärter
— Alle find Soldaten. Bald ijt Sperenberg, deffen Gipsbrüche
Berlin mit Material verforgen, erreicht. Es ift ein eigenarfiges
Bild, weiches fich hier bietet. Der Gips f{teht hier theilweife zu
Tage, ungemahlen fieht er allerdings‘ fchwarz aus. Wir gehen
auf Gips; für fußwege find zum Cheil Stufen in denfelben ge-
hauen. Die Häufer des Dorfes find zum Cheil aus Gips gebaut.
Su feinen Füßen legt ein ftattlicher ovaler See von bedeutender
Tiefe. Sein Waffer ift filberflar und feine Fifhe find das Kdeal
der Feinfhmecker, Don der Höhe über dem See blikt man tief
in die Gipsbrüche hinab und ficht die Arbeiter bei ihrer Chätig-
Feit. Bohrverfuche haben ergeben, daß das Gipsfeld 950 000
Quadratfußf umfaßt; daffelbe fett {ich aber noch in den See
hinein fort.
Syerenbera’s Zukunft aber liegt in feinen Salzlagern unter
dem Gipsflöz. Man hat über 1400 Fuß tief gebohrt und ift
nach, Durchfinkung eines wahren Meeres von Soole auf ein feftes
Salzlager von noch unergründeter Mächtiakeit geftoßen, Daffelbe
wird vorerft noch nicht ausgenutzt. Dagegen follte man wenigjtens
die Heilkraft der Soole benüßen und den Taufenden von Blut-
armen, Sfrophulöfen und Kungenfranfen in Berlin vor den
Choren der Reichshauptftadt eine Heilftätte eröffnen.
Der, dumpfe Donner der Gefchäüge Fündigt uns die Nähe
des Wrtileric - Schiefplages an. Dom nahen Müblenberge
überblicfen wir denfelben, eine grundlofe in den Wald rafirte
Fläche von wohl. fünf Diertelmeilen Länge und 4 bis 500 Schritt