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Babelsberg, der frühere Lieblingssitz Kaiser Wilhelm I.,
ist ein durch Lenn6 und den Fürsten Pückler- Muskau
auf sandiger Erhebung geschaffener Park, in welchem
derselbe im Jahre 1835 nach den Plänen Schinkels ein
Schloss aufführen liess; das Schloss ist ein malerischer
Bau, englisch-gothischen Stils. Die innere Einrichtung ist
durchweg einfach und enthält unter vielen Gemälden und
wertvollen Kunstgegenständen Erinnerungen an Kaiser
Wilhelm I. und seine Gemahlin. Vor dem Schlosse ein
vom Kölner Dombau-Verein gestifteter Brunnen, mit der
Statue des ersten Dombaumeisters Gerhard von Rile.
Hinter dem Schlosse das Denkmal des Erzengels Michael
von Kiss. Der Blick vom Schlosse auf Potsdam, Sanssouci,
Pfingstberg, Marmorpalais und die Havelseen mit ihren
belaubten Bergen ist von hohem Reize.
Lohnend ist eine Wanderung durch den herrlich, mit
Wasserfällen, künstlichen Felsen und grossen Spring-
brunnen angelegten Park,
Wir steigen zuerst zu dem mitten in einem künst-
liehen See stehenden Flatow-"Thurm, eine Nachbildung
des Eschenheimer ""horthurmes zu Frankfurt a. M. Der
majestätische "T’hurm beherrscht weithin die Gegend und
bietet von der Zinne eine malerische Aussicht auf Potsdam
und seine Umgebung.
In der Nähe die Wilhelmshöhe, auf welcher Kaiser
Wilhelm T. eine Siegessäule, ähnlich der auf dem Belle-
Alliance-Platz in Berlin, hat: errichten lassen. Dann
weiter zur Feldherrnbank, mit den bronzenen Statuen
der Heerführer des Krieges 1870/71. Von dieser gelangen
wir gleich darauf zur Lenn6höhe, auf welcher die alte
Berliner Gerichtslaube steht. Die Gerichtslaube, ein
gotischer Hallenbau, wurde 1871 von dem ehemaligen
Rathause zu Berlin abgebrochen und aus dem ‚ alten
Material hier wieder aufgebaut, — Nachdem wir unsern