Der Bau des Buchhändlerhauses.
Die Vorgeschichte dieses Baues reicht zurück bis in das Jahr
1867. Damals regte Otto Janke zum erstenmale den Bau einer
Berliner Buchhändlerbörse an; sein Antrag fiel aber auf keinen
fruchtbaren Boden, und nachdem der Hauptausschuß sich gegen
den Hausbau ausgesprochen hatte, wurde der Plan aufgegeben.
Wenige Jahre später war Berlin Hauptstadt des neu be-
gründeten Deutschen Reiches geworden, ein nie geahnter wirt-
schaftlicher Aufs<wung, dem leider nach kurzer Zeit ein ebenso
tiefer Niedergang folgte, hatte dem Handel eine gewaltige An-
regung gegeben, die auch auf den Berliner Buchhandel nicht
ohne Einfluß geblieben war, und jekt schien dem Vorsißenden der
Korporation, Alexander Duncker, die Zeit für den Bau eines
Buchhändlerhauses gekommen, ein Plan, der diesmal nicht nur
im Vorstande der Korporation, sondern im Berliner Buchhandel
überhaupt lebhafte Teilnahme und Förderung fand. A. Duners
Plan. ging dahin, „dem Berliner Buchhandel, welcher in seiner
Gesamtheit eine so bedeutsame Stellung zur Kulturentwi>elung
ver Gegenwart einnimmt, die äußeren Erfordernisse einer solchen
Stellung zu sichern und ihm eine Stätte zu schaffen, an welcher
er sich nach innen stark und einig, nach außen würdig reprä-
sentiert fühlt. Ein preiSwürdiges Grundstück soll erworben und
für die Zwecke eines Berliner Buchhändlerhauses umgeschaffen
werden. Dazsselbe soll einen Saal enthalten, in welchem die
Abrechnungen, geschäftliche und gesellige Zusammenkünfte der