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Aus der Zettelanstalt ist eine Paketanstalt geworden, denn ab-
gesehen von den bedeutend vermehrten Zetteln und Skripturen
aller Art, die hin- und zurückgehen, werden außer Journalen
Novas, ja sogar Remittenden gesandt, sodaß die Fächer nicht
mehr ausreichen, um alles zu Besorgende hineinzubringen.“
Auch die Postanstalt wurde in immer größerem Umfange von
den Berliner Handlungen benußt; in einem Briefe vom 1. Juni
1856 berichtet der Leipziger Kommissionär, I. G. Mittler, hier-
über: „Schon im vorigen Jahre, so auch in letzter Messe, teilte
ich Ihnen mit, wie die Bestellanstalt shon seit längerer Zeit
von dem ursprünglich bestimmten Zwe, eine Beförderungsanstalt
für Skripturen zu sein, sich mehr und mehr entfernt und nament-
lich zu gewissen JahreSabschnitten mehr eine solche für Bücher-
pakete geworden ist. Zahlen sprechen dafür am besten, ich führe
de8halb das Totalgewicht der durch mich in den lezten Jahren
expedierten Sendungen nachstehend an. Diese betrugen:
1852 = 5228 Pfd. 1854 == 6410 Pfd.
1853 = 5715 - 1855. =="7973 =
1856 bis heute, also erst fünf Monate und in der stillen Zeit
des Jahres, schon über 3400 Pfd., während im vorigen Jahre
in denselben fünf Monaten das Totalgewicht nur 2950 Pfd.
betrug.“ = Im gleichen Jahre wurden durch die Pacanstalt
700--800 Zentner nach Leipzig befördert.
Abgesehen aber von diesem naturgemäßen Anwachsen des
Verkehrs auf der Bestellanstalt sind deren Einrichtungen, wie
die späteren Ausgaben der Reglement3 für ihre Benußung aus
den Jahren 1851, 1858 und 1869 erkennen lassen, bis zum
Jahre 1879 fast ganz unverändert geblieben, und es wird daher
über diesen Zeitraum nur kurz zu berichten sein.
Im Jahre 1852 beschloß der Vorstand, ein amtliches Ver-