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weiteren Ausgestaltung that, indem man beschloß, in Verbindung
mit der Bestellanstalt vom 1. Januar 1848 an eine gemeinsame
tägliche Postsendung von Skripturen u. s. w. von und nach
Leipzig einzurichten. (Es wurde zunächst ein direkter Austausch
zwischen der Leipziger und der Berliner Bestellanstalt ins Auge
gefaßt; da sich aber die „Deputation des Vereins der Buchhändler
zu Leipzig“ in einem Schreiben vom 4. November diesem Plane
hauptsächlich aus Rücksicht auf das „sehr zarte Verhältnis, das
zwischen der Post und der Leipziger Bestellanstalt bestände“, nicht
geneigt zeigte, hielt man unter den Leipziger Kommissionären
Umfrage und verständigte sich schließlich mit J. G. Mittler *) über
die Übernahme der Kommission. Auch die Leitung der Post-
anstalt wurde Burchhardt übertragen und in einem Reglement
vom Dezember 1847 festgesezt, welche Obliegenheiten er zu er-
füllen hatte. 8 1 bestimmt: „Herr Burchhardt hat von jedem
dem Institute beigetretenen Mitgliede durch die betreffenden
Mappen täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage bis
6 Uhr abends für Leipzig bestimmte Beischlüsse in dem Lokale
der Bestellanstalt anzunehmen und das solchergestalt Gesammelte
in ein Paket zu vereinigen, welches franko zur Post zu geben
ist, sodaß dasselbe mit dem Frühzuge der Eisenbahn des
nächsten Tages abgehen kann; und 8 3: „Herr Burchhardt
verpflichtet fich, jeden Nachmittag zu der zu ermittelnden Stunde
der Ankunft der Leipziger Fahrpost das von Leipzig. eintreffende,
an ihn adressierte Paket abholen zu lassen und den Inhalt des-
jelben sofort in die Mappen der Interessenten zu verteilen. Das
*) Die Kommission der Bestellanstalt ist bei dieser Firma verblieben,
bis leßtere am 1. Januar 1877 mit der Firma F. Vol>mar vereinigt
wurde, in deren Händen auch heute no< die Vertretung der Anstalt ruht.
Die Korporation bli>t somit auf eine fast fünfzigjährige Verbindung mit
ihrem Leipziger Kommissionär zurü>, eine Verbindung, die in dieser
langen Reihe von Jahren nie eine Trübung erfahren hat.