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hügeligen Terrassen, deren Fuß mit Baumgruppen der mannig-
fachsten Art geschmückt ist; oder schließlich noc< die Darstellung
eines wilden Gebirgswaldes mit einer mittelalterlichen Burg
auf hoher Klippe und einer aus der Tiefe aufragenden Wald-
kapelle, auf die ein junger Bursch in Alpentracht hindeutet,
während der vornehme Jäger in- Renaissancetracht in das
Hifthorn stößt: alle diese Darstellungen bekundeten das eminente
Talent des königlichen Herrn, welcher gern im Tiergarten
und auch im Schloß Bellevue verweilte, um seiner
künstlerischen Neigung nachzugehen. So trägt denn auch eine
jener Handzeichnungen die Unterschrift aus bewegter Zeit:
„Bellevue 1848/49. F. W. R.“
Von Bedeutung für den Tiergarten sollte die erste Ver-
bindung desselben mit der Potsdamerstraße werden, und zwar
dur< die von vem Ratsmaurermeister Bendler im Jahre 1836
angelegte und mittels Kabinetts-Ordre vom 7. November des
folgenden Jahres nach ihm benannte Bendlerstraße. Noch
im Oktober 1836 wurde mit der Jnangriffnahme des sechsten
und umfassendsten Abschnitts: des vom Exerzierplaß bis zur
Tiergartenstraße einerseits, und von der Großen Quer-Allee
bis zur Stadtmauer andererseits sich erstre>enden Waldterrains
begonnen. Die Ausführung dieses Planes dauerte bis zum
Jähre 1838.
Hier erhielt der Plaß unmittelbar vor dem Brandenburger-
Thor eine wesentliche Erweiterung, während die beiden
Statuen am Eingange des Tiergartens, wie bereits früher
angeführt, ihre Aufstellung am Großfürsten-Plaß fanden.
Das „Venus-Bassin“ (der Goldfischteich), der daneben gelegene
Flora-Plaß und die Luisen-Insel erstanden in verjüngter
Schöne; die Baumschule zwischen der gleichnamigen Allee,
der Ahorn- Promenade und der Shulgartenstraße -- leßtere
zog sich an der Stadtmauer zwischen dem Brandenburger-
und Pots8damer Thor entlang und erhielt 1879 die Benennung
„Königgräßerstraße“ wurde in eine Gartenanlage umgewandelt,