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französischen Jnvasion war der Weg für jedermann frei.
Nach dem Abzuge der Franzosen mußten einige Jahre hin-
durc< zur dortigen Passage für die Obengenannten wieder
Marken erteilt werden; die übrigen Einwohner von Alt-Moabit
aber waren genötigt, um das Pulverfabrikgrundstück herum zu
fahren; seit dem Jahre 1821 sei dann der bezeichnete Weg
für Fußgänger und Fuhrpassage wieder freigegeben worden.“
Zwei Jahre darauf erfolgte übrigens die bereits im
Jahre 1822 angeregte Verlegung der Pulverfabrik nach
Spandau; der alte, an ihrer nördlichen Seite durch die
Jungfernheide hinlaufende Weg gestaltete sich zur Fortsezung
der Invalidenstraße um, während der vorerwähnte Spree-
Uferweg zwischen der späteren Moltke- und Alsen-Brücke einen
Teil des stattlichen, bis zur heutigen Kronprinzen -Brüce
reichenden Friedrich Karl-Ufers bildet.
Das Umgestaltungswerk im Tiergarten nahm 1835 seinen
Fortgang mit der Verschönerung des vierten, von der Char-
lottenburger Chaussee, der Hofjäger- und Großen Quer-Allee
umschlossenen Teils mit dem prächtigen Eichenbestand. Der
„Bruchgarten“, gegenüber dem Hofjäger- Etablissement, wurde
in einen Blumengarten zur Seite eines schattigen Laubganges
umgewandelt, im übrigen aber durch eine zwe>mäßige Lichtung
des Waldes und Herstellung einzelner Bawmgruppen, verbunden
mit einer durch Schleusen regulierten Entwässerung, der Reiz
des landschaftlichen Bildes erhöht.
Aus jenem Jahre muß eines Tumultes gedacht werden,
durch den die Geburtstagsfeier des Königs einen bedauerlichen
Abschluß finden sollte.
Das ungeseßliche Schießen und Abbrennen von Feuer-
werkskörpern war infolge des überhand genommenen Unfugs
und der dadurch herbeigeführten Unglü>sfälle vur< eine gemein.
same Bekanntmachung des Polizei- Präsidiums und des Gouver-
nements vom 19. Juni und 24. Juli 1835 auf das strengste