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Landpartieen und Kremserfahrten

Full text: Berliner Kinder / Haering, Oskar (Public Domain)

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reit war, dem älteren Bruder in der Ausübung von 
allerlei Schelmstü&<hen. mit Rath und That an die 
Hand zu gehen, „wir wollen ihm 'n Stri> ruff- 
s<meißen.“ 
„34, Otto, det sagste so in deinen jugendlichen 
Leichtsinn, aber erst 'n Stri> haben. Det is eben der 
Casus knusus. Rudolf, deklinier' 'mal: der La>! Wenn 
du det kannst, denn biste jerettigt.“ 
Der Ertrinkende ergreift bekanntlich einen Stroh- 
halm; so ging denn in seiner Noth auch Rudolf Maus 
auf den Vorschlag ein und obgleich er die rettende Kraft 
der Deklination nicht begriff, begann er dennoch unter 
Thränen: 
„Der La>, des La>d3 -- -- =“ 
„Dämla&! Ja, det biste,“ rief der Schlingel 
Wilhelm zu ihm hinauf. Daß er zu vem Schaden nun 
auch noc< Spott und Hohn erntete, das ärgerte aber 
den fleinen Kerl im Eichengezweig fürchterlich, so zwar, 
daß. er ernstlich Miene machte, auf die eine oder andere 
Weise die terra firma wieder unter die Füße zu bringen. 
Er. nahm indessen sofort Abstand von seinen Versuchen 
als Wilhelm ihm theilnehmend rieth: 
„Rudolf, fal' nicht aus de Kutsche!“ 
„Willem, hol' mir doch runter!“ bat jekt der arme 
Schelm mit weinerliher Stimme. 
„Na, det '3 wirklich zum Kullern! Z> kann dir 
doh von hier unten unmöglich bei'n Kanthaken kriejen.“ 
Nun legte sich aber Rudolfs Schwester Marie in's 
Mittel mit der Bitte: „Wilhelm, sei doch so gut und 
hole ihn herunter!“ Sie spra< nämlich ein sehr ge- 
wähltes Hochdeutsch, weil sie eine höhere Privattöchter-
	        
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