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reit war, dem älteren Bruder in der Ausübung von
allerlei Schelmstü&<hen. mit Rath und That an die
Hand zu gehen, „wir wollen ihm 'n Stri> ruff-
s<meißen.“
„34, Otto, det sagste so in deinen jugendlichen
Leichtsinn, aber erst 'n Stri> haben. Det is eben der
Casus knusus. Rudolf, deklinier' 'mal: der La>! Wenn
du det kannst, denn biste jerettigt.“
Der Ertrinkende ergreift bekanntlich einen Stroh-
halm; so ging denn in seiner Noth auch Rudolf Maus
auf den Vorschlag ein und obgleich er die rettende Kraft
der Deklination nicht begriff, begann er dennoch unter
Thränen:
„Der La>, des La>d3 -- -- =“
„Dämla&! Ja, det biste,“ rief der Schlingel
Wilhelm zu ihm hinauf. Daß er zu vem Schaden nun
auch noc< Spott und Hohn erntete, das ärgerte aber
den fleinen Kerl im Eichengezweig fürchterlich, so zwar,
daß. er ernstlich Miene machte, auf die eine oder andere
Weise die terra firma wieder unter die Füße zu bringen.
Er. nahm indessen sofort Abstand von seinen Versuchen
als Wilhelm ihm theilnehmend rieth:
„Rudolf, fal' nicht aus de Kutsche!“
„Willem, hol' mir doch runter!“ bat jekt der arme
Schelm mit weinerliher Stimme.
„Na, det '3 wirklich zum Kullern! Z> kann dir
doh von hier unten unmöglich bei'n Kanthaken kriejen.“
Nun legte sich aber Rudolfs Schwester Marie in's
Mittel mit der Bitte: „Wilhelm, sei doch so gut und
hole ihn herunter!“ Sie spra< nämlich ein sehr ge-
wähltes Hochdeutsch, weil sie eine höhere Privattöchter-