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Hermann wird von der besorgten Mama mit der
Anrede empfangen: „Du hast ja völlig bes<hmußte
Stiefel. Hast du auch nasse Füße?“
Worauf Hermann: „Nein! Du?“
Ein allerliebster, besonders sauber und nett ge-
tleideter kleiner Kerl von etwa neun Jahren jagt und
ne>t sich mit einigen gleichalterigen Kameraden auf der
Straße herum; bei dem Hin- und Herspringen passirt
ihm das Malheur, daß er eine alte Dame anrennt.
Er erhält von dieser, obgleih er wegen seines Mißge-
schi>es sich bei ihr höflich entschuldigt hat, eine längere
Strafpredigt, welche mit den Worten schließt: „Schämst
du dich denn gar nicht, du ungezogener Junge?“
Da macht der Kleine eine tiefe, elegante Verbeu-
gung, indem er militärisch salutirend spricht: „I<
war eben im Begriff, mich zu schämen.“
Es wird erzählt: der Kaiser habe bei irgend einer
Balletaufführung die Schar der Balletknaben angeredet:
„Nun, wer ist denn von euc< der Unartigste?“ Da
soll ein munterer, blonder Krauskopf soldatisch grüßend
vor dem hohen Herrn Front gemacht und ohne Be-
fangenheit und aus voller Ueberzeugung gemeint haben:
„3&, Majestät ; i> bin de rüdigste Bolle von det janze
Ballet.“
Ein dier kleiner Knirps von höchstens fünf Jahren
liegt auf dem Bauche und schaut eifrig hinab in den
Keller eines Hauses, in welchem Maurer mit Bauar-
beit beschäftigt sind. Dem Kleinen verseze i< mit
meinem Schirm einen leichten Schlag auf den mir zu-
gefehrten Körpertheil. Der Sc<lag bewirkt, daß das
Bürschhen mit einem Ru> sich kerzengerade aufrichtet,
die Aermhen in die Seiten stemmt, mir das zornglü-