Path:
Die Hasenheide

Full text: Berliner Kinder / Haering, Oskar (Public Domain)

-- 238 -- 
taillon! Den Kegeljungen durschtert shon! Alle neine! 
Der Jroschen, der is meine!“ 
- . Die Kegeljungen, welche alle Kniffe und jede List 
kennen, wissen es so einzurichten, daß sehr häufig alle 
Neun fallen, wo für dieses Ereigniß durchaus keine 
Vorbedingungen gegeben sind. Eine derartige Verbesse- 
xung der Sachlage pflegt man vornehm zu umschreiben 
mit dem Ausdru>k „corriger 1a fortune“, den der Ber- 
liner mit dem Worte „beshummeln“ überseßt. Die 
Kegeljungen „beshummeln“ also ab und an und zwar 
in hö<hst sinnreicher Weise mit Hülfe eines feinen, feinen 
Bindfadens. Welche Rolle dieses Fädchen spielt, darf 
ich zu meinem Bedauern nicht erzählen. Denn ich habe 
demjenigen kleinen Shwerenöther, der mich in das Ge- 
heimniß eingeweiht und mir das Experiment vorgemacht 
hat, feierlich versprechen müssen, ihn nicht zu verrathen. 
„Denn“, erklärte dieser mir allen Ernstes, „wenn Se 
mir bei de andern Kegeljungens anpeßen, denn muß i> 
den Dod uff türkische Art erleiden: se stechen mir in'n Sa> 
und s<meißen mir von de Jannowißbrücke in'n BoSporus.“ 
Sintemal ic< nun nicht gerne den Tod eines 
Mensc<en verschulden will, vers<weige ich also, auf 
welche Weise die Kegeljungen hin und wieder beschum- 
meln; dagegen darf ich ausplaudern, daß fast alle 
Jungen entweder den Vornamen Paul oder Max führen, 
oder wie diese Namen in der berliner Mundart heißen 
„Baule“ und,, Maxe“. Diese beiden Namen sind derart 
beliebt und verbreitet, daß es eines Tages sich heraus- 
stellte, daß von sec<hs Hundert Jungen einer Kommunal- 
j<hule etwa drei Hundert den Namen Paul und zwei 
Hundert den Namen Max trugen. -- 
Die Klänge der Militärmusik lo>ten immer mehr
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.