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Die Hasenheide

Full text: Berliner Kinder / Haering, Oskar (Public Domain)

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Wilhelm Behrendt aber kommandirte und philoso- 
phirte: „Die Beene nich so hoh heben! Du kannst ja 
in 'n Jeringsten ja nich keene Balangse nich halten. Wie 
stellst du dir an? Da is ja keen Mumm drin! Mensc<ens- 
tind, bist du 'n unjeschi>ter Deibel! Man janz duse- 
mang! Nich so 'ne Jramassen machen und denn die Zunge 
richtig halten! Det is de beste Balangsirstange. Jrapsche 
doh nich so in de Luft rum mit de linke Hand! Jmmer 
ruhig Blut, Anton! Hast du denn nich so ville Jrips 
um zu bejreifen, det du nich so knicstiebelig jehn darfst ? 
Die Jeschichte is jottvoll! Du verlierst ja det Ueberje- 
wicht! So, det wär" jeshafft! Det war' 'n Stü Arbeet! 
Aber nu rumdrehen!“ 
Dieser lezten Forderung seines gewandten Lehrers 
vermochte der kleine Kerl nicht zu entsprechen: er war 
zu wenig gewandt, und es war ganz vergeblich, daß 
Neffe Willy sein Ehrgefühl anzustacheln versuchte, indem 
er ihm in die Ohren sang: „Auf'n Omnibus saß ein 
Mechanicus,“ das Seil gerieth bedenklich in's Schwanken, 
und Frit Dunkelberg wäre zu Boden gestürzt, wenn 
jein Lehrmeister in der schwierigen Seiltänzerkunst ihn 
nicht rechtzeitig aufgefangen und ihn auf die Beine 
gestellt hätte. Diese That kurzer Entschlossenheit begleitete 
Wilhelm aber mit folgemdem Erguß: „Da haben wir 
'n Salat! Da lägst du an de Erde, Unjlü>swurm, 
wenn i> mir nich in't Mittel jes<lagen hätte. Und 
du willst Seil jehen! J> könnte mir veeneweg kugeln 
vor Lachen.“ Neffe Willy aber, der stets bereit war, 
seinen Freund zu unterstüßen, ergänzte dessen mitleids8- 
lose Kritik mit dem klangvollen Aussprucß: „Sieh 
da, sieh da, Timotheus, et fällt 'ne Frau von 'n 
Omnibus8.“
	        
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