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Bäuerlein zu dem Schultheiß und berichtete: „J hab' da
im Wald a todte Hirsch g'funde und hab'n mitbracht.“
„I Jerum“ sprach der Schultheiß, indem er sich den
Kopf kraßte „hätten's doch dees Biest liege lasse, wo's
lag, dann ging mi die Malefizg'schicht' ganz und gar
nix an. Aber jeht haben's mir dees Vieh in's Haus
g'sc<leppt, und nun muß i a Bericht anfertige über die
todte Canaille, die einfältige.“ Und was meinen's, was
thut dees G'sheidle von Schultheiß? Sitt hin, macht a
Bericht und sc<hreibt auf den Briefumschlag „verre>te
Dienstsach'.“
„Die verre>te Dienstsache ist unbezahlbar. Hat der
Biedermann von Schultheiß noh mehr derartige Späße
auf dem Gewissen?“
„3a natürli, viele sol<e G'shichte hat der einfäl-
tige Kerl gliefert. JZ werd' shon a andermal noch
etliche erzähle, aber heut isc< '3 shon z'spät.“
„3 weiß noh 'ne köstlihe Gshicht'. Wann 1i'3 blo8
erzählen dürft'“ sagte Lösc<hnigg-Pepi.
„Nein, nein,“ erwiderte ihm der wa>ere Schwabe,
„Jieb mir lieber 'n Schoppe Carlowißer und erzähl! nix.
Denn du has<t doFH nur deinen Unsinn vor und deine
Lumperei mit Sasse und mit dem Frankh, der glüc-
licherweis' naß Haus? gange isch.“
- „Rix will i erzählen von Sasse und dem Herrn
Professor, sondern von denne Schneider dahier neben
an auf'n Hof,“ versicherte Löschnigg-Pepi.
„Legen Sie also los!“ entschied die Majorität.
Und der steirische Pepi berichtete: „Dem Scneider
war der Miethzins zu hoch und er wollt' deShalb gern
aus dem Contract entlassen sein, aber auf diesen Wunsch
mod<t' die alte Doctorin, der das Haus g'hört net