Path:
Zweiter Teil. Monumentalbauten und Denkmäler. Heimats- und Vaterlandskunde

Full text: Die Weltstadt Berlin / Gindler, Friedrich (Public Domain)

<= 176 -- 
edler Frauen, deren Vorbild die Königin war, im Kriege. Am Fuße 
desselben. breitet sich ein kreiSförmiges, von einem Gitter umgebenes 
Blumenbeet aus. Alljährlich am 10. März, dem Geburtstage der Königin, 
ist der Plaßz rings um das Denkmal in den herrlichsten Blumengarten 
verwandelt, aus dem uns, inmitten einer Schnee- und Winterlandschaft, 
die farbenpräctigsten duftigen Blumenkinder entgegenlachen. Das Denk- 
mal. von En>e*wurde von Verehrern der Königin dem Kaiser Wilhelm 1. 
zu seinem 80. Geburtstage dargebracht. (Königin Luise, ihr Leben und 
ihr Andenken in Berlin von P. Bellardi, Berlin 1893.) 
Das Denkmal Friedrich Wilhelms 111. 
Dem Denkmal der Königin gerade gegenüber steht das Marmor- 
standbild ihres hohen Gemahls. Der Kömg steht im einfachen Ueber- 
rod und unbede>ten Hauptes da. Reliefbilder, die Segnungen des 
Friedens darstellend, zieren den Sockel. Das Denkmal von Drake wurde 
von Bewohnern Berlins gestiftet und im Jahre 1849 enthüllt. Am 
3. August, dem Geburtstage des Königs, prangt der Plat, auf dem das 
Denkmal steht, im herrlichsten Blumenshmu>. Kehren wir aber zum 
Bilde der Königin zurück! 
Die Königin Luise ist eine Frau von hoher weltgeschichtliher Bedeutung. 
Das Muster einer tugendhaften Gattin, einer zärtlich liebenden Mutter und 
einer guten Landesmutter, war sie vor allen Dingen eine glühende Patriotin, 
die ihr Volk und Vaterland über alles liebte, der der Shmerz um den 
Niedergang desselben das Herz brach. Mit Engelsgeduld und im festen 
Vertrauen auf eine bessere Zukunst ertrug sie die harten Schiksal8schläge des 
unglücklichen Krieges wie die harten Demütigungen des übermütigen Korsen. 
Sie war es, die in jenen schweren trüben Tagen ihren tiefgebeugten könig- 
lichen Gatten dur< ihren Heldenmut immer wieder neu aufrichtete. Sie 
war späterhin die Seele und der Mittelpunkt jener großen Bewegung, in 
deren Mitte Männer wie Stein, Hardenberg und Scharnhorst standen, und 
die dahin strebten, durc<ß Freimachung der sittlichen und geistigen Kräfte des 
Volkes die Befreiung des Vaterlandes vorzubereiten. 
Die große Königin erlebte die Zeit der Befreiungskriege nicht mehr. 
Sie starb, erst 34 Jahre alt, am 19. Juli 1810. 
Joh. Wolfg. v. Goethe und Gotth. Ephr. Lessing. 
(2. 8. 1749 -- 22. 3. 1832) (22. 1. 1729 -- 15. 2. 1781) 
“ Wir haben die ruhmvolle Geschihte Preußens von dem ersten Auf- 
treten der Hohenzollern in unserer Mark verfolgt und vor den Denk- 
mälern entrollt, dürfen aber auch zweier Dichterfürsten nicht vergessen, 
deren Standbilder den Thiergarten schmücken: Goethe und Lessing. 
Wenden wir uns vom Brandenburger Thor na< links, so sehen 
wir am östlichen Rande des Thiergartens8 ein8 der schönsten Denkmäler 
der Neuzeit, die am 2. Juni 1880 enthüllte Marmorstatue Joh. Wolfg. 
v. Goethe's von Schaper. Der Dichter ist in vollster männlicher Kraft 
dargestellt, um seine hohe Gestalt hat er den Mantel gelegt, in der 
Rechten trägt er eine Schriftrolle. Am Sotdel sind 3 lebensgroße alle- 
gorische (sinnbildliche) Figuren angebracht, welche die lyrische und die dra- 
matische Dichtung, sowie die wissenschaftlihe Forsc<ung darstellen. Das 
Maxmordenkmal hebt sich im Frühling und Sommer gegen das frische 
Grün der Bäume des Thiergartens wundervoll ab.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.