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Zweiter Teil. Monumentalbauten und Denkmäler. Heimats- und Vaterlandskunde

Full text: Die Weltstadt Berlin / Gindler, Friedrich (Public Domain)

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Rasenfläßen und Blumenpartien verschönert, bequeme Wege wurden an- 
gelegt, reizende. Aussichten eröffnet. und überall Ruhepläge angelegt. 
Friedrich Wilhelm 1V..ließ einen Teil des Thiergartens dem Zoologischen 
Garten überweisen. Auf dem sandigen Exerzierplate legte der Restaurateur 
Kroll 1842 das „Krollsc<he Etablissement“ an. 
Kaiser Wilhelm I. hat mit einem bedeutenden Kostenaufwande die 
Arbeiten seiner Vorgänger zum Abschluß gebracht, und so ist im Zeit- 
laufe von Jahrhunderten aus dem ehemaligen düstern Walde der unver- 
gleihlih schöne Park entstanden. 
Der Thiergarten ist Eigentum des Königlichen Fiskus und kostet 
demselben jährlich 150000 Mark an Unterhaltungskosten , wozu die 
Stadt Berlin 30 000 Mark beiträgt. 
' Er ist ungefähr 3 km lang, 1 km breit und hat einen Flächen- 
inhalt von 255 ha. Ec erstreckt sich westlich vom Brandenburger Thor 
bis nac<h Charlottenburg. Seine Grenzen sind im Westen die Sommer- 
und die Königgräßerstraße, im Süden die Lenns-, die Thiergartenstraße 
und der Ländwehrkanal, schließlich im Norden die Spree. 
Die Charlottenburger Chaussee teilt ihn in zwei ungleiche Hälften, 
in einen nördlichen und einen südlihen Teil, wovon der leßtere der 
größere ist. 
Im nördlichen Teil liegen: Der Königsplaß, Krolls Theater, 
die Zelten und weiter an der Spree der Kurfürstenplaz, S<loß 
Bellevue mit seinem prächtigen Garten, dessen alter Baumbestand noh 
von Knobelsdorf herrührt, der hier ein Landhaus besaß. Das Schloß 
wurde im Jahre 1785 von dem Prinzen Ferdinand erbaut. Im Garten 
vorn an der Straße befindet sich ein Denkmal für den Prinzen August 
von Preußen, der in der Schlac<ht bei Kalm und Nollendorf am 
30. August 1813 dur< seine Tapferkeit die Entscheidung des Tages 
herbeiführte und ein im Sc<loßhof aufgestelltes französisches Geschüß von 
König Friedrich Wilhelm I1l. nach der Schlacht bei Leipzig zum Ge- 
sc<henk erhielt. 
Nach dem Königsplatz führt vom Brandenburger Thor die Friedens- 
allee, nach den Zelten die Zeltenallee. 
Der südliche Teil. des Thiergartens wird dur< 3 große Alleen: 
Die SiegeSsallee, die große Querallee und die Hofjägerallee in 
4 große Abschnitte zerlegt. Vom Kemperplag am Anfang der Sieges- 
allee, wo si< der Wrangelbrunnen befindet, führt die Bellevyue- 
allee in schräger Richtung nac dem Schlosse Bellevue. 
In dem ersten Abschnitt zwischen Siege8allee und Königgräßerstraße 
stehen an der Königgrätßerstraße das Goethedenkmal und an der Lenns- 
straße das Lessingdenkmal, von denen noh weiter die Rede sein wird. 
Vom Brandenburger Thor nach der Siegezallee führt die Ahornallee, 
in welcher sich die berühmte Löwengruppe von A. Wolff befindet. Am 
Anfang der Lennsstraße steht auf einer Rasenfläche die Jagdgöttin Diana. 
- „Im zweiten Abschnitt breitet sic bald hinter der Siegesallee der 
liebliche Goldfis<teich mit seinem hellen, von frischem Grün einge- 
rahmten Wasserspiegel aus. Ringsumher schauen aus Strauchpartien 
wundervolle Kindergruppen, aus Sandstein errichtet, auf den Beschauer 
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