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Zweiter Teil. Monumentalbauten und Denkmäler. Heimats- und Vaterlandskunde

Full text: Die Weltstadt Berlin / Gindler, Friedrich (Public Domain)

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eim und zweiten schlesis<en Kriege den Sieg an die Fahnen des Königs 
ejjein. 
j Die beiden Generale Keith und Winterfeldt waren ebenfalls“ hervor- 
ragende Heerführer, Winterfeldt war der Freund und Liebling des Königs. Beide 
starben im siebenjährigen Kricge auf dem Felde der Ehre, Keith in der 
Schlacht bei Hohkir<, Winterfeldt im Gefechte bei Moys (14. Oktober 1758). 
Die Leipzigerstraße. 
Eine weltstädtische Straße ist unstreitig die Leipzigerstraße mit ihrer 
elektrischen Beleuchtung und ihren großartigen Bauten. Sie geht parallel 
der Straße Unter den Linden von Osten nach Westen, beginnt am Dön- 
hoffplaß und endet am Leipziger Plat. 
Das Haus Nr. 15.in der Leipzigerstraße ist das Kaiserl. Deutsche 
Reich8-Postamt, in welhem sich auch die Wohnung des General-Post- 
meister8 Dr. Heinrich v. Stephan befindet. Das SehenSwerteste in 
diesem Gebäude aber ist das Postmuseum. Wir sehen mit großem 
Interesse an aufbewahrten Gegenständen, wie die Völker des Altertums 
auf Papyrus, Palmblättern, Thonscherben, Fellen, Blei- und Zinn- 
platten, auf mit Wachs überzogenen Holztafeln und auf Elfenbeintäfel- 
chen geschrieben haben, lernen das Verkehr8wesen des Altertums, das der 
Aegypter, Assyrer, Griechen, Römer, auch der germanischen und an- 
derer Völker des Mittelalters und der Neuzeit kennen und sehen die 
Verkehrseinrihtungen der Völker aller Erdteile. Auch finden wir hier 
die großartigste Sammlung von Postwertzeichen; ferner werden den 
Besuchern interessante Apparate, z. B. der Phonograph und die Rohrpost. 
erklärt und in Bewegung geseßt. 
Im Hause Nr. 5-7 hat das Kriegs-Ministerium seinen Siß. 
An den - Portalen stehen vier Sandsteinfiguren: Husar, Grenadier, 
Kavonier und Kürassier. Die bewunderns8werte Einrichtung dex Ver- 
waltung des Kriegs -Ministeriums macht es möglich, daß innerhalb 
weniger Tage die ganze deutsche Armee ausgerüstet und auf Kriegsfuß 
gestellt werden kann (Mobilmachung). 
Nebenan, Nr. 4, ist das jezige ReichStags8gebäude, Nr. 3 das 
Herren gn: (Näheres siehe beim Reichstag8gebäude auf dem Königs- 
platz.) 
Die Leipzigerstraße mündet auf den mit Gartenanlagen beded>ten 
achteckigen Leipziger Plaß.: In der Mitte desselben steht rechts än der 
den Plaß durchschneidenden Straße das Denkmal des Generals und 
Ministerpräsidenten Grafen von Brandenburg und diesem gegenüber das 
Stanbbild des volkstümlich gewordenen General-Feldmarschall8 Grafen 
von Wrangel (+ 1877), modellirt von Keil, enthüllt am 1. Nov. 1880. 
- General Graf. von. Brandenburg, ein Sohn des Königs Friedrich 
Wilhelm 1., wurde in schwerer Zeit, im -Jahre 1848, von seinem 
Posten als Generallieutenant . beim 6 Armeekorps in Schlesien an die 
Spie des preußischen Ministeriums nach Berlin berufen. Im Jahre 
1850 ging er als Gesandter Preußens nach Warschau, um dort mit den 
Kaisern von Rußland und Desterreich wegen des Konfliktes =- Streites =. 
der zwischen- Desterreich und Preußen ausgebrohen war, zu  unterhandeln..
	        
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