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evangelischen Christen der -ganzen Stadt zusammen. Jedem, der von
außerhalb nah Berlin kommt und sich hier niederlassen will, steht das
Recht zu, in die Domgemeinde einzutreten, doH muß er seine Beitritts-
erflärung binnen Jahresfrist abgeben. Geschieht dies nicht, so gehört
der Betreffende der Kirche an, in deren Bereich sich seine Wohnstätte
efindet.
Während des Dombaues ist die Domgemeinde in einer Interims=
firhe =-- Kirche für eine Zwischenzeit = im Garten des |Sc<losses
Monbijou untergebracht worden.
Das Alte und das Neue Museum.
An der Nordseite des Lustgartens, dem Königlichen Schloß gegen=
über, steht das „Alte Museum“, in den Jahren 1824--28 von Scinkel
erbaut. E83 ist ein Prachtbau, einzig in seiner Art, nach dem Muster
eines griechischen Tempels geschaffen. Vorn erblikt man eine von
18 Säulen getragene lange Vorhalle, zu welcher eine breite Freitreppe
hinaufführt. Diese Vorhalle ist mit Fresken =- Wandgemälde auf Kalk=
bewurf -- geziert, welche die Entwicklung der Weltkräfte und die Bildung
menschlicher Kultur -- Geistesbildung = und Sitte zur Darstellung
bringen. Zn der unteren Reihe schildern 28 kleinere Gemälde links vom
Eingang die Thaten des Herkules, rec<ht8 die des Theseus.
Hinter dem Alten Museum liegt das „Neue Museum“, das mit
dem alten durc< einen über die Straße hinwegführenden Gang ver-
bunden ist.
Beide Museen beherbergen -in vielen prachtvollen Sälen und Ge-
mäcern die wertvollsten Kunstshäße aus alter und neuer Zeit. Wir
finden in ihnen eine Gemäldegallerie, eine Antikensammlung, ein Kupfer-
stih- und ein Münzkabinett, ägyptische und vorderasiatische Altertümer,
die größte Sammlung von GipSsabgüssen und die Ausgrabungen von
Pergamon u. s. w. Der Besuch des Museums steht jedermann frei
und zwar Sonntags 12--3 Uhr, Wochentags (außer Montag) im Sommer
9-3 Uhr, im Winter 10--3 Uhr. Die amtlichen Kataloge der Kgl.
Museen sind im Verlage von W. Spemann in Berlin erschienen.
Der Grund zu diesen Sammlungen wurde von dem Großen Kur-
fürsten gelegt. Unter der Regierung seiner Nachfolger ist unermüdlich
für den Zuwachs der Kunstschätze gesorgt worden.
- Zwischen dem Denkmale Friedrich Wilhelms 111. und dem Museum
steht eine große Granitschale. Sie ist 7500 kg schwer und stammt von
einem Findlingsblo> aus den Rauenschen Bergen bei Fürstenwalde. Ein
Stück dieses Steines wurde abgesprengt und auf einem besonders dazu
erbauten Sciff na) Berlin gebracht, wo es die Gestalt einer Schale
erhielt.
Die Nationalgallerie.
Unter der Regierung Käiser Wilhelms 1. erhob sich nach den Plänen
des kunstsinnigen Königs Friedrich Wilhelm 1V. östlih vom Neuen
Museum die National-Gallerie. Dieselbe enthält die kostbarsten Gemälde,
etwa 600, neuerer deutscher Maler, sowie Handzeichnungen und Bild-
hauerwerke nur deutscher Künstler, welche fortwährend vermehrt werden.