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prinzen in Uniform mit dem Bande und Stern des sc<warzen Adlerordens,
des höchsten preußischen Ordens. Statt des Helms trägt er die noh von
der Potsdamer Riesengarde herstammende Blechmüße als Kopfbedeckung.
Nächst der erhabenen Person unseres ritterlichen Kaisers ist dessen
einziger Bruder, der Prinz Heinrich, eine überaus volkstümlihe und be=
liebte Erscheinung, da er in seinem Innern wie in seinem Aeußern so
rec<t den Charakter eines kerndeuts<en Mannes zeigt. Prinz Heinrich
wurde als das dritte Kind seiner hohen Eltern am 14. August 1862 ge=
boren und erhielt wie sein kaiserlicher Bruder unter der liebevollen Obhut
derselben eine sorgfältige Erziehung. Da er sc<on in frühester Jugend
für den Seemannsberuf bestimmt ward, so wurde seine wissenschaftlic<he
Vorbildung dements=
sprechend eingerichtet.
Als sein Bruder, der
damalige Prinz Wil-
helm, im Jahre 1874
zur weiteren Ausbil=
dung auf das Gymna-
sium nach Kassel ge-
sc<hi>t wurde, begleitete
ihn der junge Prinz
nach dieser Stadt. Hier
erhielt er zuerst Son-
derunterricht, wurde
aber dann Schüler
der dortigen Realschule,
wo er sich durch regen
Fleiß und durch große
Pflichttreue auszeich=
nete. Zusammen mit
seinem Bruder verließ
er im September 1877
Kassel, um gleich dar-
auf als Kadett -- mi=
litärischer Zögling =-
in die deutsche Marine
einzutreten. Als solcher
unternahm er seine
erste Fahrt auf dem
Kadettenschiff „Niobe“,
inz Heinrich von Preußen. wo er mit den ersten
PrintS ; Pfeiijen Elementen des schwe-
ren Seemannsberufes vertraut gemacht wurde. Ein Jahr später machte er an
Bord der Korvette „Prinz Adalbert“ eine zweijährige Reise um den Erdball, auf
welcher er sich zu einem tüchtigen Seemann ausbildete und jene Erfahrungen
und Kenntnisse sammelte, welche den künftigen Admiral der Flotte aus-
zeichnen sollen. Seit dem 24. Mai 1888 ist der Prinz mit der Prinzessin
Irene von Hessen, der Schwester des regierenden Großherzogs von Hessen,
vermählt.
Der Lustgarten.
Eine entzükende Aussicht auf den Lustgarten genießt man von den
Fenstern des Königlichen Schlosses aus. Der Lustgarten ist eine alte
geschichtlihe Stätte. Sc<on der sparsame Kurfürst Johann Georg