Die Mark Brandenburg.
I. Einfeitung.
Wir befinden uns in der Schulstube. Die Schulstube ist ein
begrenzter Raum. Die Grenzen des Schulzimmers sind: die 'Deke,
die Wände und der Fußboden. 'Denken wir uns Decke und Dach
weg, so erscheint der Stubenraum nach oben geöffnet; wir erbli>en
den Himmel. An welcher Seite unseres Schulzimmers (Hauses)
sehen wir am Morgen die Sonne? Wo steht sie am Abend, am
Mittag?
Den Himmel können wir am besten im Freien übersehen.
Dieser gleicht einem großen Gewölbe oder Zelt und wird darum
Himmels8gewölbe oder Himmelszelt genannt. Es ist ein unermeßlich
großer Raum. Zuweilen ziehen Wolken durch diesen Raum , man
sagt dann: der Himmel ist bewölkt. Der Raum unter den Wolken
heißt der Erdraum ; der Raum über den Wolken heißt der Himmels-
raum. Beide sind mit Luft angefüllt. Die Luft im niedern Erd-
raum ist s<wer, di<t und sehr veränderlich: sie heißt Dunstluft
oder Atmosphäre. Die Luft im hohen Himmelsraum ist leicht,
dünn und unveränderlich ; sie heißt Himmelsluft oder Aether.
Die Stelle, auf welcher wir im Freien stehen, heißt unser
Standpunkt. Im Freien erscheint uns der Himmel über uns in
der Gestalt einer hohlen Halbkugel, in deren Mittelpunkt wir stehen.
Unsere Erde gehört zu den Weltkörpern und ist auch eine
Kugel. Die Oberfläche jeder Kugel ist gebonen; da wir aber von
der großen Erdkugel nur einen sehr kleinen Teil übersehen können,
so werden wir von der Krümmung der Erdoberfläche nichts
gewahr, und dieselbe erscheint uns überall, wo keine Berge die
Aussicht hindern, als Fläche.
Da38 Himmel8gewölbe scheint mit seinem Rande den Rand
der Erdoberfläche zu berühren; überall bildet dieser Rand eine
krumme geschlossene Linie. Die Kreislinie, in welher Himmel und
Erde scheinbar zusammenstoßen, heißt der Gesichtskreis oder der
Horizont. Wir nennen diese Kreislinie Gesichtskreis, weil unser
Gesicht nur bi8 an dieselbe reicht. Das Stü> der Erdoberfläche,
welches vom Horizont eingeschlossen wird, heißt die Horizontfläche,
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