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Das Wogen und Treiben der Omnibusse, (Wagen für alle)
Pferdebahnen, Droschken, Kutschen und Lastwagen würde euch noc<
mehr in Erstaunen sehen: Die Schienenwege der Stadt und Ring-
bahn ruhen auf Bögen, welche die Höhe der einstökigen Häuser
in eurem Dorfe haben. Die Räder der Wagen einer Eisenbahn
laufen auf zwei gleich weit von einander liegenden Eisenschienen,
die auf hölzernen Schwellen befestigt sind. Nach einem Zeitraume
von je 5 Minuten fährt von jeder Station ein Zug ab; auch in
entgegengeseßter Richtung. Die Wasserfläche der Spree wird belebt
von Lastkähnen, Böten und Dampfschiffen. Die Segelschiffe werden
vom Winde getrieben, die Dampfschisse werden durch eine Dampf-
maschine in Bewegung geseßt. Auf den Hafenpläßen, die sich an
den Ufern der angelegten Kanäle befinden, herrscht ein reges Leben.
Dort werden Steine, Baumaterialien, Bretter u. s. w. in reichem
Maße ausgeladen und zum Verbrauch in die Stadt geführt.
Die beiden ältesten Stadtteile unserer Vaterstadt sind Alt-
Köln und Alt-Berlin. (Siehe Heimatkunde von Berlin.) Alt-
Köln liegt auf der Spreeinsel. Jenseit8 des schon benannten
Königlichen Schlosses erhebt sich der Lustgarten. In dieser Anlage
ist das Denkmal Friedrich Wilhelms TI1. errichtet. An den Lust-
garten grenzen die Domkirche und das Bildermuseum. Der Dom
ist jeht abgerissen und soll durch einen Neubau ersezt werden. Das
Bildermuseum ist durch einen Straßenübergang mit dem „Neuen
Museum“ verbunden. In der Nähe desselben liegt die National-
galerie. Nördlich von der Spree erstre>en sich die Stadtteile
Alt-Berlin, die Friedrich-Wilhem8-Stadt, das Stralauer Revier
und das Spandauer Revier. Südlich der Spree schließen sich an
die Dorotheenstadt die Stadtteile Neu-Köln und Neu-Friedrich8-
werder, die Friedrichöstadt und die Luisenstadt an. Die Kurfürsten-
brüde verbindet den Schloßplaß mit der Königsstraße ; in entgegen
geseßter Richtung gelangt man vom Lustgarten aus über die
Schloßbrü>e nach dem Paradeplaße und nach der Straße „Unter
den Linden.“ Auf der Kurfürsten-Brüe sehen wir das Reiterstandbild
des großen Kurfürsten. (Siehe Heimatkunde von Berlin.) Am
Portale des Rathauses hingegen schmücen in dazu hergerichteten
Nischen die ehernen Standbilder des Kurfürsten Friedrich I. von
Brandenburg und Kaiser Wilhelms 1. den Prachtbau dieses
städtischen Gebäudes. Außer dem schon benannten Rathause merken
wir in dem Stadtteile Alt-Berlin, welcher von der Königsstraße
durchschnitten wird, ferner die Hauptpost, die Central-Markthalle
und die Amts8gerichte. Von der Königsstraße aus kommen wir nach
dem Alexanderplaß. Am Alexanderplaß erheben sic die aus-
gedehnten Räume des Polizeipräsidiums. Ueberschreiten wir jenseits
der Schloßbrüke den Paradeplatz, so gelangen wir durc<h die