Geschichte. BERLIN. 57
Königs FRIEDRICH WILHELM IV. (1840-61), der auf architektoni-
schem abiete selbst als Dilettant thätig war, schien das Kunst-
leh-» nrtins einer noch reicheren Blüte entgegenzugehen. Doch
wur 1 le Frwartungen nur zum Teil erfüllt. Der in Angriff
go mmana Pau eines mächtigen Domes mit einem Campo Santo
u 4 menh wonigen Jahren liegen; die zur Ausführung gebrachten
zahl>- "che "gnumentalbauten, unter denen die Schloßkuppel
der g ücklichste, das Neue r:useum der bedeutendste ist, entbeh-
ren fast säm“'ich des proßen /uges der Schinkelschen Werke,
wenn sıe auch zur Farsicherung der architektonischen Physiogno-
mie 0°” - - 2sentlich heim ragen haben. Neben Friedr, Aug.
Siam von Com die .' “hrzahl derselben herrührt, waren
Bess “iche- "-kirche», “track (1805-80; Petrikirche),
© bame At '< "=ernhaus), und im Privatbau, der mit
der* ‚on =» “hlstande der Bevölkerung allmählich wieder
k. „1.0 gr '( -Ayann, hauptsächlich Knoblauch (1801-65)
u” +" 77 = 'unätig. — Auch auf dem Gebiete der Ma-
Ir ı deb uor Aufschwung a.'*, en man von Jer 1841 erfolgten
1 arsafung 19m Cornelius (1783- „(d; vergl. 8.104), sowie von der
+ irksamL6it 1’. Kaulbachs ( ‘5-74; 6. 91) erwartete; die ori-
ginale Bedeutung Ad, Menzels (yeb. 1815) wurde nicht nach Ver-
dienst gewürdigt. Dagegen behauptete sich die Plastik unter
Rauchs Führung auf ihrer Höhe; neben dem Meister, der in
dieser Periode sein Hauptwerk, das Friedrichs-Denkmal, schuf,
gelangte eine Anzal !ingerer Kräfte — fast durchweg seine Schü-
ler — ("rake, 1805-&2, Bläser, 1813-74, A. Wo'f, geb. 1814,
Kiss, 1502-65, u. a.) zur Wirksamkeit. -— Großartig war der
äußere Aufschwung, den Berlin vermöge des Eisenbahnverkehrs
als andels- u. Industriestadt nahm ; auch das gesellige Leben und
die Anstalten für öffentliche Vergnügungen erfuhren eine völlige
Umgestaltur x und ungeahnte Eereicherung. "ie Einwohnerzahl
stieg bis 1849 auf 424 009, bis 1860 auf 496 000 Seelen.
‚ ile früheren Perioden hat die Entwickelung Berlins unter
ler „ogieru. * XAISE> X ILHRLMS I, (Prinz-Rogent seit 1858, König
5. Januar 1‘... bis . März 1888) übertroffe., in; welcher es als
la tstadt vs deutschen Kaiserreichs in di? Xlcihe der Weltstädte
E \ ist. "ie Einwohnerzahl (1867: 70.1.7, 1871: 826 000,
38000, 188C : 1122350, 1885: 1315.000, 1888 c. 1500000)
hat sich fast vordreifacht und ist auch unter seinen beiden Nach-
we „ern Kaiser Friedrich und Kaiser Wilhelm IT (letzterer seit dem
15. Juni 1885) ungemein gestiegen. Sechs neue Kisenbahnlinien
sind eröffnet worden und haben den Handel weiter gehoben. Die
Steigerung des allgemeinen Wohlstandes macht sich auf allen Ge-
bieten andauernd äußerlich bemerkbar.
In der Kunst ist neues frisches Leben erwacht. In erster Reihe
steht wiederum die Architektur. Mit der im J, 1859 begonnenen
Ausführung des Rathauses, der Börse und der Synagoge ist eine