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I. Berlin

Full text: Berlin und Umgebungen / Baedeker, Karl (Public Domain)

Geschichte. BERLIN, DS 
drittel alltäglich gereinigt. Eine Regulierung der Wasserläufe, 
namentlich die für die Herstellung eines direkten Schiffahrtsweges 
auch für größere Fahrzeuge durch die Stadt notwendige Vertiefung 
des Svreebettes ist bereits in Angriff genommen. 
n die Geschichte tritt Berlin ein in der ersten Hälfte des xm1. 
Jah .ais eine schon zu gewisser Bedeutung gelangte Doppelstadt : 
“or und Kölln. Wahrscheinlich haben deutsche Kolonisten zu 
fnde ues xt. Jahrh. von den ehemals wendischen Niederlassungen 
Besi:z e>griffen. Im Jahre 1258 wird Kölln zuerst erwähnt; 1244 
tritt. in hervor und wird bald neben dem vom Landesherrn be- 
vor” mn /ranvenburg zu den wichtigsten Städten der Mark ge- 
zäh.‘. eit1. vereinigt, schwangen sich die Städte während des 
untu: 6X Tahrh. unter den bayrischen und luxemburgischen 
Fürsto ı uuroa k'nge Politik zu einer hervorragenden Stellung em- 
por; sis * 't des märkischen Städtebundes vertraten sie diesen 
auch ::: _°r _ansa. Eine solche, fast reichsstädtische Selbstän- 
digk«. * „onnt> Berlin-Kölln gegenüber der aufstrebenden Macht 
der 1_._5 zur ..orrschaft gelangten Hohenzollern nicht behaup- 
ten. Im‘\. iderstande g en Kurfürst Friedrich IT. Eisenzahn (1440- 
70\ verlor es “1.2 u. 48 seine Privilegien und mußte sich die An- 
lage einer ..‚wingburg gefallen lassen, die z. T. noch in den äl- 
test. "’silen des heutigen Schlosses erhalten ist. Johann Cicero 
(1... \erhob die Stadt zu seiner dauernden Residenz. Seitdem 
sind u.2 wchicksale der Stadt auf das engste mit denen der Hohenzol- 
lern und des Landes verknüpft. 1539 nahm sie mit dem Kurfürsten 
Joachim IL. (1535-7'') die Reformation an. Dieser prachtliebende 
Fürst und sein gleichgesinnter Nachfolger Johann Georg (1571-98) 
unternahmen den Umbau und die Vergrößerung des Schlosses im 
Kenaissancestil. Die Zahl der Einwohner Berlins wuchs auf 
12000 heran, sank jedoch unter den Drangsalen des dreißig- 
Jährigen Krieges wieder auf die Hälfte zurück, 
Dem Begründer des modernen preußischen Staates, dem Großen 
Kurfürsten FRIEDRICH WILHELM (1640-88), dankt auch Berlin 
den 1. %inn seines Aufschwungs. Von ihm erhielt der im Laufe 
der . % entstandene Friedrichswerder Stadtrechte und wurde die 
Neu... , nach des Kurfürsten zweiter Gemahlin Dorotheenstadt 
genanr.”, nen augelegt. An Stelle des V’aldes, welcher sich hier 
bis fast an die Spree erstreckte, ward 1680 eine vierfache Linden- 
alles „la... welche von der Sohloßbrücke bald bis zur jetzigen 
Mai - und £ehadowstraße geführt wurde und den Grund zu der 
hita ., Unter wen Linden legte. Durch Herbeiziehung fremder Ko- 
40.401801, namentlich französischer Reformierten (Refugies, nach Auf- 
460L. . wes Edikts von Nantes, 1685), wuchs die Einwohnerzahl auf 
20 000. Handel und Industrie erreichten eine vorher nicht geahnte 
Höhe. "2 künstlerischer Hinsicht. ging der Hof mit dem besten 
Beispiel voran und wirkte unter eranziehung vornehmlich hol- 
ländischer Künstler fortwährend für die Verschönerung der Haupt-
	        
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