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I. Verkehrswesen im Alterthum

Full text: Katalog des Reichspostmuseums (Public Domain)

Verkehrswesen im Alterthum. 
2. Modell eines Knüppeldammes zwischen Brägel bei Lohne (Olden- 
burg) und Mehrholz bei Drebber (Kreis Diepholz). 
(Massftab ı : 20.) 
Derartige Trajekt-Vorrichtungen sind in den Niederlanden 
und im nordwestlichen Deutschland 2 Meter unter dem Moor- 
boden gefunden worden. 
Anmerkung. Vergl. J. Schneider, die alten Heer- und Handelswege 
der Germanen, Römer und Franken im Deutschen Reich. ı. Heft. 
Düsseldorf, 1882; ferner: Frd. von Alten, die Bohlenwege im 
Flussgebiet der Ems und Weser. 2. Ausg. Oldenburg, 1888. 
d. Schiffe, 
'. Einbaum aus .Eichenholz 3,06 m lang, grösste Breite 0,56 m. 
Derselbe wurde Anfangs September 1885 am Ufer des Mohrunger 
Sees bei der Anlage eines Ringgrabens im Moorgrunde in einer 
Tiefe von nahezu 2m gefunden, und zwar mit dem Vordertheil 
in westlicher Richtung auf dem Kielboden ruhend, unter ver- 
moderten Birkenstänmen eingebettet; über letzteren befand sich 
eine Lage von Kieferstämmen und Wurzeln; die oberste Schicht 
(jetzige Grasnarbe) bildeten Ellern, Stuppen und Strauchwerk. 
Mittheilung der Verwaltung des Mohrunger Sees vom 
30. September j885 in den Akten des Reichs -Postamts. 
2. Nachbildung eines altgermanischen Ruderbootes aus der Zeit 
von 200 bis 400 n. Chr., hergestellt nach den 1859 bis 1863 im 
Nydamer Moor bei Eckernförde aufgefundenen Originaltheilen, 
welche im Schleswig -Holstein’schen Museum zu Kiel aufbewahrt 
werden. Massftab ı : 15. 
Das Fahrzeug, welches 24 m lang und 3,41 m breit ist, 
läuft an beiden Seiten gleichmässig spitz zu, so dass es, ohne 
zu wenden, vorwärts und rückwärts gehen konnte, und war 
daher trotz seiner Länge nicht nur auf offener See, sondern 
auch in schmalen Gewässern und Flüssen brauchbar. Das 
Steuerruder hing angebunden zur Seite; auch die eigenthüm- 
lichen Ruderklampen, wozu man entsprechende Aeste aus- 
gewählt hatte, waren nur auf die Bordplanke (Dollbord) fest- 
gebunden und konnten beliebig umgewendet werden. Die 
Kielplanke ist sehr flach, damit das Boot leicht auf’s Land 
zu ziehen war. Die Klampen, an denen‘ die Rippen fest- 
gebunden waren, sind aus ‚dem vollen Holz der Planken 
herausgearbeitet. Letztere wurden durch eiserne Nägel zu- 
sammengehalten. (Vergl. Reinhold Werner, das Seewesen der 
germanischen Vorzeit in Westermann’s Illustr. Monatsheften, 
October 1882.) 
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