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Verkehrswesen im Alterthum.
Die Wachstafeln (tabellae) wurden, mit einem Faden um-
schlungen und darüber mit dem Ring gesiegelt, auch als Briefe
verschickt und kommen namentlich als Liebesbriefe häufig
vor. Vergl. Plaut. Bacchid. IV, 4, 63; Ovid Amor. II, 14, 31;
Martial XIV, 6; Petron. 129: codicillosque mihi dominae suae
reddit, auch pugillares genannt, gewöhnlich tabellae, ceratae
tabellae, duplices, triplices, von verschiedenen Holzarten, auch
von Elfenbein. Ein Sarvy%ov SeAr7i0v bei Herod. VII, 239, in
Athen, YOCMMAATETOV ÖSvpor, ToimTUOV, mohUmtU,OV> Poll. IV, 18.
Salmas. ad Spartian. p. 16. Juret. ad Symm. p.47. (F. G. Welcker,
Wandgemälde aus Pompeji.)
7. Facsimile von verkohlten Holztäfelchen (Triptichon), die am 3. Juli
1875 bei den Ausgrabungen in Pompeji im Hause des L. Caecilius
Jucundus aufgefunden worden sind. Die Inschriften beziehen sich
auf den Erlös einer von dem Bankier oder Makler L. Caecilius
Jucundus im Auftrage der Pullia Lampuria am 23. Dezember 57
n. Chr. abgehaltenen Versteigerung. Vergl. Emil Presuhn, die
neuesten Ausgrabungen in Pompeji (Leipzig 1882) Abtheilung I
Seite 5, Tafel VII und VII. 4 Blatt Handzeichnung.
8. Gipsabguss eines Konsular- Diptychons (Schreibtafel) von Elfen-
bein im Berliner Museum, 37 cm hoch, ı3 cm breit (Vorderseite).
9. Gipsabguss eines Diptychon-Deckels von Elfenbein aus Trier.
Original im Berliner Museum, 23 cm hoch, 10cm breit.
10. Vorder- und Rückseite eines Konsular-Diptychons aus Elfenbein.
Zwei Gipsabgüsse von Originalen im Berliner Museum, 34 cm
hoch, ı3 cm breit.
11. Photographische Abbildung eines Diptychons im Museo Trivul-
tiano in Mailand mit Inschriften
«) in den beiden achtseitigen Mittelfeldern der Vorder. und
Rückseite:
FL. THEODO. FILOXENVS SOTERICVS VIR ILL.
COM. DOM EX MAGISTR. PER THRACIlA. ET
CONSVL. ORDIN
£) in den acht runden Eckfeldern der Vorder- und Rückseite:
TQ XEMNYNONTI TOIX TPONOIX THN AZIAN YHATOS
YHAPX@N HPOSXSEPR SIAOZENOX.
Grösse: 34cm hoch, 13 cm breit. (Vergl. Mommsen,
Corpus inscript. lat. 8120). 2 Blatt.
12. Gipsabguss eines im Schlosse Möderndorf bei Maria Saal in
Kärnthen gefundenen Denksteines mit der Darstellung eines
Mannes, der in der Rechten einen Griffel, in der Linken eine
Schreibtafel hält. 5o cm breit, 60 cm hoch. Das Original von
weissem Marmor befindet sich im historischen Museum des
Rudolfinums zu Klagenfurt.
(Vergl. von Jabornegg-Altenfels, Kärnthens Römische Alter-
thümer, Tafel 5, lit. 144.)