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III. Verkehrswesen im XVI. Jahrhundert

Full text: Katalog des Reichspostmuseums (Public Domain)

91 Verkehrswesen im XVI. Jahrhundert. 
18. Zwei Abbildungen deutscher Briefboten nach Holzschnitten der 
plattdeutschen Bibel von H. Brosamer (Schüler des Lucas Cranach) 
aus dem Jahre 1541. ı Blatt Handzeichnung. 
19. Eidgenössischer Briefbote im XVI. Jahrhundert. Gipsabguss des 
Standbildes auf dem im Jahre 1545 erbauten Läuferbrunnen 
in Bern. 
Der Bote trägt ein faltenreiches kurzes Wams mit weiten 
offenen Aermeln nach älterer burgundischer Art und als Kopf- 
bedeckung ein Baret mit zwei herabhängenden Federn. Die 
kurzen enganschliessenden Beinkleider werden unterhalb des 
Knies durch Bänder festgeschnürt. Mit der Rechten schultert 
der Mann einen 
kurzen Speer; an 
seiner linken Hüfte 
hängt ein Seiten- 
gewehr, an der 
rechten Hüfte eine 
Tasche; .auf... der 
Brust ist an zwei 
vergoldeten Kett- 
chen‘ das ‚Berner 
Wappenschild be- 
festigt. 
Die Kleidung 
der Berner Läufer 
und Herolde war, 
den Farben des 
Wappens ent- 
sprechend, halb 
schwarz, halb roth 
»gerad«; der Speer 
soll mit den näm- 
lichen Farben 
spiralförmig be- 
malt gewesen sein. 
Als humoristi- 
sches Beiwerk ist 
dem Botenläufer ein kleiner Bär zugesellt, das Wappenthier 
der Stadt Bern. Derselbe trägt ein kurzes Westchen, ebenfalls 
halb roth, halb schwarz; am Leibgurt hängt ein Schwert, 
welches der Bär mit der rechten Tatze fasst, während er in 
der linken Tatze einen Speer hält. Der Läuferbrunnen wird 
auch Lerberbrunnen genannt; dieser Name ist hergeleitet von 
Durs Lerower (Lerber), einem Tuchscheerer aus Solothurn, 
der, wegen seines Uebertritts zum Protestantismus verfolgt, 
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