- 3 =-
Dr. Hermann Kletke, dem im Jahre 1880 als erster Re-
dakteur Friedrich Stephany folgte, während Dr. H. Kletke
noc< bis zu seinem im Jahre 1886 erfolgten Tode die
Redaktion der Sonntagsbeilage der Voss. Ztg. fortführte.
Die Voss. Ztg. war von je her liberal gerichtet, und
schon in den vormärzlichen Tagen, selbst unter dem Zwange
einer strengen Zensur, konnte der aufmerksame Leser aus
der Voss. Ztg. die Gärung der Geister herauslesen. Als
eine für die damalige Zeit bemerkenswerte Thatsache mag
hier besonders erwähnt werden, daß die Voss. Ztg. am
30. August 1844 ihren ersten Leitartikel brachte, eine bis
dahin in Berlin unbekannte Erscrimmmg,
Die Voss. Ztg. darf fich rühmen, den Anforderungen
ihrer "cit sich fortdauernd gewachsen gezeigt zu haben, trotß
des stet] zunehmenden journalistischen Wettbewerbes. Bis
zum Jahre 1848 waren die beiden einzigen in Berlin täglich
erscheinenden Zeitungen, die Vossische und die Spenersche,
die mittlerweile eingegangen ist. Wie reich das Zeitungs-
wesen sich aber seitdem nach allen Richtungen hin ih nur im
ganzen, sondern auch in seinen einzelnen Erscheinungen
entwickelt hat, dafür legt dieses Handbuch Zeugnis ab.
Bis zum 1. Oktober 1872 erschien die Vosj. Ztg. noch in
Quartformat, und bis zum 1. Januar 1879 nur einmal
des Tages; seitdem in ihrer heutigen Gestalt in Großfolio-
format, das Morgenblatt bis zu dreizehn, das Abendblatt bis
zu drei Bogen stark.
- In den sechziger Jahren zählte die Voss. Ztg. vier poli-
tische Redakteure, gegenwärtig zehn: Friedrich Stephany,
der im Sommer 1870 eingetreten ist und daher vor
kurzem das Jubiläum seiner 25 jährigen Thätigkeit an der
Vojs. Ztg. feiern konnte, Paul Michaelis, Hermann Bachmann,
Dr. J. Levy, Heinrich Renner, Dr. Otto Voges, Edmund
Krafft, Dr. Moriz Meyer, Max Dunß, S. Jarascewski;
die drei let“Jenannten redigieren den Handelsteil. Daneben
wirken an Rellstabs und Gubitz Stelle gegenwärtig: Prof.
Ludwig Pietsch (Kunstkritik und Reiseberichte), Prof. Hein-
rich Urban und Dr. Karl Krebs (Musikreferenten) und für
<
I<